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Dummes Glück

Werner, Hans-Jörg und Agnes sind drei Brüder, die es hätten besser treffen können. Am geschicktesten meistert sein Leben immer noch Werner, typischer ältester Bruder, Politiker, verheiratet und Familienvater. Er ist immerhin im Job erfolgreich, auch wenn seine Frau kaum noch mit ihm spricht und sein Sohn ihn verachtet. Hans-Jörg dagegen kann sich als Bibliothekar gerade noch halten, obwohl er seinen Arbeitsplatz missbraucht, um gutaussehenden Frauen, bei denen er niemals eine Chance hätte, in den Ausschnitt zu gucken und sich am Klo einen runter zu holen. Agnes, der jüngste, ist transsexuell, vergnügungssüchtig und hat ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl. Gleich zu Anfang des Films bekommt man auch den Vater der drei zu sehen und wundert sich fortan über gar nichts mehr. Der Titel "Agnes und seine Brüder" lässt an den biblischen Josef denken, aber noch mehr erinnert er an Luchino Viscontis "Rocco und seine Brüder" von 1960. Das alles mag ein wenig mitschwingen, wirklich vorbildhaft für "Agnes und seine Brüder" ist aber Todd Solondz Film "Happiness" von 1998. Diese exzellente Tragikomödie über drei Schwestern, deren Anhang und aller erotische Implikationen ist ein brachiales Zerrbild des ganz normalen westlichen Mittelklassemenschen mit seinen kleinen Not- und großen Lebenslügen. "Agnes und seine Brüder" kann sich damit messen. AGNES UND SEINE BRÜDER D 2004 Buch und Regie: Oskar Roehler Darsteller: Herbert Knaup, Moritz Bleibtreu, Martin Weiß 95 min
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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