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Das neue Sehen - Fotografie der 20er und 30er jahre aus der Sammlung der Österreichischen Fotogalerie: Neues im Alten

Als neusachliches Motiv für konstruktive Bildkompositionen bot er sich allemal an: der erste Kreisverkehr Österreichs am Wiener Michaelerplatz. Lothar Rübelt, populär geworden nicht zuletzt als Sportfotograf, setzte ihn im Sinne des neuen Sehens der Zwischenkriegszeit gekonnt in Szene. Beine, (noch vergleichsweise wenige) Räder, Schienen, Straßenpflaster. Betriebsamkeit, Bewegung, Leben: Leitmotive der Zwanziger und Dreißiger auf Fotografien aus der Sammlung der Österreichischen Fotogalerie. Autofahrer, Turmspringer, Schwimmer, in Rübelts dokumentarischen Reportagen oder mit surrealen Momenten beim aus Wien stammenden Ex-Dadaisten Raoul Hausmann und dem als Bauhaus-Grafiker international bekannt gewordenen gebürtigen Oberösterreicher Herbert Bayer. Wie Bayer emigrierte auch John H. Popper, der, ein nicht unübliches österreichisches Schicksal, erst in Amerika zu Ruhm und Ehren kam. Klassischen Harmonien verpflichtet sind Arbeiten von Stars der Portraitfotografie wie Trude Fleischmann und Madame d\Ora; eine Überraschung jedoch d\Oras beklemmende Nahaufnahmen aus französischen Schlachthöfen. Neben hochrangigen Bildern zeitgenössischen modernen Lebens stehen ausgefeilte Kompositionen von Größen wie Arthur Koppitz, der mit seinen \"Bewegungsstudien\" und Akt-Selbstportraits in freier Bergwelt berühmt wurde. Die dreißiger Jahre waren aber auch das Jahrzehnt des neuen österreichischen Regionalismus; Koppitz\ Fotoserien aus dem bäuerlichen Alltag Tirols sind von eindringlicher Präsenz. Eine Neuentdeckung sind in diesem Zusammenhang die fotografischen Arbeiten des Tiroler Malers Artur Nikodem: neue Blicke auf Altes in der jung zugrundegegangenen Republik.
Mehr Texte von Iris Meder †

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Das neue Sehen - Fotografie der 20er und 30er jahre aus der Sammlung der Österreichischen Fotogalerie
07.07 - 09.09.2001

Museum der Moderne Salzburg Rupertinum
5010 Salzburg, Wiener Philharmonikergasse 9
Tel: +43 662 84 22 20.451, Fax: +43 662 84 22 20.750
Email: info@museumdermoderne.at
http://www.museumdermoderne.at/
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Mi 10-20h


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