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Frieze Art Fair 2004: Diskursveranstaltung Kunstmesse

Alle haben sich gefreut. Sophie von Hellermann, Malerin: "Frieze is different. There`s just so much going on - not just the art; but events, talks, music." Charlotte Higgins, Kunstkritikerin des Guardian: "London is one of the dominant forces in the world`s contemporary art market." Und natürlich Matthew Slotover, Frieze-Leiter und Frieze-Herausgeber: "An annual headline event in the global art calendar." Mit Superlativen wurde nicht gespart auf der vorwöchigen Frieze Art Fair. Die im Vergleich zu ihren internationalen Pendants mit rund 150 Galerien - ein Viertel davon aus den USA, 21 Prozent aus Großbritannien, der Rest aus dem Rest der Welt (aus Österreich: Janda, Kargl, Krinzinger, Meyer Kainer, Senn und Ropac) - quantitativ nicht unbedingt zu den allergrößten gehört. Und für die Galerien mit 190 Pfund pro Quadratmeter auch nicht zu den teuersten. Ein Umsatz von insgesamt 25 Millionen Pfund wurde erwartet, was die erste Messe im Vorjahr um einiges übertreffen sollte. Erfreulich für die Galerien, erfreulich für die Veranstalter. Diese geben sich aufklärerisch bis idealistisch. 83 Prozent des Publikums, so erklärte Amanda Sharp, ebenfalls Messechefin, kämen ohne Kaufabsicht. Der Katalog ist nach KünstlerInnen gegliedert, nicht nach Galerien. Und das Rahmenprogramm bietet alles Erdenkliche von Musik über Podiumsdiskussionen bis hin zu eigens kuratierten Projekten. Die Kunstmesse soll hier offenbar als Diskursveranstaltung verkauft werden - das ist nichts Neues, bekommt aber angesichts des Veranstalters eine neue Dimension. Dazu passt auch, dass für den Frieze-Sampler, eine Art Best Of-Heftchen, vor allem Features über Marktkompatibles ausgewählt wurden: Ein Interview mit, wen wundert`s, Damien Hirst gleich am Anfang (auf der Messe unter anderem bei Paragon Press mit einigen neuen Punktbildern vertreten), ein Artikel über Andreas Gursky (großformatige Fotografie ist auch auf dieser Messe sehr beliebt - siehe etwa Piotr Uklanskis Papst, um 20 000 Dollar bei Emmanuel Perrotin oder zwei vergleichsweise günstige Fotos von Adi Nes, um 7000 Dollar bei Dvir). Ebenfalls im Frieze-Sampler besprochen und auf der Messe sehr trendy: trashige Installationen (Hirschhorn bei Arndt & Partner um 55 000 Euro). Videoarbeiten kommen naturgemäß selten vor, und wenn, dann vor allem in Verbindung mit edlen, teils schreinartigen Projektionsflächen. Der Markt, so gibt uns die Frieze Art Fair mit ihrem theoretischen Eigensupport zu verstehen, ist in jeder Hinsicht der State of the Art - ungeachtet nicht kommerziell verwertbarer Diskurse. Ein nicht unproblematischer Ansatz.
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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Frieze Art Fair 2004
15 - 18.10.2004

Frieze Art Fair
NW1 4RY London, Regent`s Park
Tel: + 44 (0)20 7025 3970, Fax: +44 (0)20 7025 3971
Email: info@friezeartfair.com
http://www.friezeartfair.com


Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
sophie von hellermann...
sophie von dunkelfrau | 20.10.2004 02:35 | antworten
...ist einfach überflüssig. there is just so much going on, yeah, beacause i had a fucking boring life before i bacame artist to make very boring pictures. dekadenz ist in.

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