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Tanzvergnügen mit Stil

Die "Clubdiscothek Volksgarten" ist nicht nur eine der angesagtesten Locations für Nachtschwärmer, sondern auch ein Architekturjuwel erster Klasse mit langer Tradition. Bereits 1823 plante Peter Nobile, der u.a. den Theseustempel am Burgtor entworfen hatte, das "Cortische Kaffeehaus" als halbkreisförmige Kolonnade am Volksgarten, wo u.a. Johann Strauß oder Richard Wagner auftraten. Im zweiten Weltkrieg wurde das Café teils zerstört, Architekt Oswald Haerdtl erweiterte es um zwei spiegelbildlich angeordnete Pavillons mit Milchbar, Restaurant und Tanzcafe. Sie zählten zu seinen bedeutendsten Bauten und stellten ein rares Stück hochwertiger Nachkriegsarchitektur dar. Haerdtl plante nicht nur die exquisite Inneneinrichtung mit den charakteristischen Lustern, Edelholzfurnieren, skaibezogenem Mobiliar, vielen Spiegeln und Marmor, sondern auch Besteck, Geschäftspapier und Schriftzug des Lokals. Er entwarf auch ein eigenes Stehersystem, mit dem das Glas in die Erde versenkt und der durchgehende Kontakt zum Garten hergestellt werden konnte. Im Jahr 2001 entschied sich Volksgarten-Betreiber-Familie Böhm, das von Haerdtl kreierte, alte Flair wieder herzustellen. Nach den originalen Einreichplänen wurden in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt u.a. die vollverglasten, halbrund geschwungenen Stahlrahmenelemente und die Dachkonstruktion des Wintergartens rekonstruiert und die alten Möbel wie das geschwungene Barlement mit Originalmaterialien reproduziert. Architekt Fiel von tat ort betreute den Umbau, der mit Mitteln des Wiener Altstadterhaltungsfonds unterstützt wurde. Spätere Umbauten und Mauern wurden entfernt, der ursprüngliche Zustand von Tanzcafe, Wintergarten und Sommerpavillon wieder hergestellt, auf Knopfdruck kann das Glas wieder im Boden verschwinden. Diese luftige Atmosphäre wird man allerdings erst der wärmeren Jahreszeit genießen können, wenn man, von in die quadratischen 50er-Jahre-Tischchen Lampions dezent inszeniert, an lauen Abenden im Freien mit Burggartenpanorama sitzen kann. Auch das Tanzcafe macht vorerst Winterpause, doch der nächste Sommer kommt bestimmt!
Mehr Texte von Isabella Marboe

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