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Sphinx im Fummel

Pedro Almodóvar gehört zu den Regisseuren, die mit jedem Film immer noch besser werden. Sein neuester Geniestreich, LA MALA EDUCACIÓN, ist ein Meisterwerk filmischer Erzählkunst. Die Handlung ist zwar nicht eigentlich kompliziert, bis der Zuseher aber kapiert, was gespielt wird, hat er sich bereits freudig in Almodóvars kunstvollen Netzen verfangen. LA MALA EDUCACIÓN handelt von einem Thema, das jüngst auch in Österreich wieder hohe Wellen geschlagen hat, von sexuellem Missbrauch, begangen an Minderjährigen, in Schulen der katholischen Kirche, und liegt damit gleichauf mit der österreichischen Produktion SILENTIUM von Wolfgang Murnberger nach dem Roman von Wolf Haas. Doch während SILENTIUM als - übrigens exzellente - schwarze Komödie inszeniert wurde, dominieren in LA MALA EDUCACIÓN die Anklänge an den Film noir. Gael García Bernal spielt den undurchsichtigen Angel, der seinen ehemaligen Freund aus der Klosterschule, den mittlerweile erfolgreichen Filmemacher Enrique, mit einem Stoff für einen Film aufsucht, in dem Enrique die eigene Kindheit wieder erkennt... Raffiniert verschachtelt Almodóvar Vergangenheit und Gegenwart, Geschichten und eigentliche Handlung, Film und Film im Film und selbst die Identitäten der Protagonisten. Frauen kommen darin so gut wie nicht vor. Wozu auch, wo doch Gael García Bernal im Fach der Femme fatale alles Begehren auf sich zieht? LA MALA EDUCACIÓN Spanien 2004 Regie: Pedro Almodóvar Darsteller: Gael García Bernal, Fele Martínez, Daniel Giménez Cacho 105 min Ab 1. Oktober im Kino. zur original Filmseite
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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