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Verwundete Menschen, verwundete Bilder - Leon Golub 1922-2004

Von österreichischen Medien weitgehend unbemerkt, starb am 8. August, wie die Galerie Christine König diese Woche mitteilte, der US-amerikanische Maler Leon Golub im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Operation. 1922 in Chicago geboren, verbrachte der "existential/activist painter" (Donald Kuspit) den größten Teil seines Lebens in New York. Gemeinsam mit seiner Frau Nancy Spero erhielt er 1996 den Hiroshima Art Prize, der für pazifistisch engagierte Kunst vergeben wird. Früh beschäftigte sich Golub mit Krieg, Terror und Machtmissbrauch - dabei arbeitet sich der Maler zwar am Zeitgeschehen ab, orientierte sich aber auch an antiken Themen, etwa in seinen Gigantomachien aus den 60er-Jahren. Golub war in politisch-aktivistischen Gruppen tätig und publizierte seine Schriften 1997 unter dem Titel "Do Paintings bite?". Der Künstler nahm an drei Documentas teil: bei der letzten wirkten seine überdimensionalen Gemälde zwischen anstrengenden Videoarbeiten und kleingedruckten Texten schockierender und monströser als vieles andere - vielleicht auch wegen Golubs palimpsestartiger Technik, die Bilder oft wie verwundet erscheinen lässt. In Wien waren seine - und Nancy Speros - Arbeiten zuletzt im Vorjahr in der Galerie König zu sehen. Leon Golub - Nancy Spero: Diskurs-Fossilien - Rainer Metzger
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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