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Noch ein paar Kleinigkeiten zum KunstHaus-Geschenk

Noch ein paar Kleinigkeiten zum KunstHaus-Geschenk Sie erinnern sich - vorige Woche - Joram Harel will der Stadt Wien das KunstHaus schenken. Und der Herr Stadtrat zezt herum und will noch Unterlagen sehen. Also von Schenken ist jetzt genau genommen keine Rede mehr. Sondern nur davon, der Stadt Wien das KunstHaus unentgeltlich zu überlassen, weil ja "ein Museum eine kulturpolitische Aufgabe ist und daher in die Hände einer Stadt gehört". Das heißt, die Immobilie an sich ist da selbstverständlich nicht dabei. Die gehört der BAWAG, der Hundertwasser-Stiftung und Harel. Für diese Unentgeltlichkeit muss die Stadt Wien für die Miete jedes Monat Eur 20.000,- hinblättern. Dann müsste die Stadt Wien für diese unentgeltliche Zurverfügungstellung wahrscheinlich ziemlich eventträchtige Großausstellungen organisieren, damit der Besucherschwund von 60% seit 2001 aufgehalten werden kann. Und Großausstellungen für hohe Publikumszahlen sind nun einmal teuer. Dass sich Joram Harel mit 68 Jahren aus dem operativen Geschäft - was leider in den letzten Jahren nicht so wirklich erfolgreich war - zurückziehen möchte, ist verständlich. Dass er bereit ist, seinen Anteil zu verkaufen, auch. Ein Zusatzangebot, dass für die Stadt Wien bei einem Engagement durchaus vernünftig sein könnte, aber ebenfalls Geld kostet . In Anbetracht der überdimensionierten und auch gut bespielbaren Ausstellungsflächen im Zentrum von Wien würde der hier schreibende Glosseur folgendes empfehlen: Da das KunstHaus von seinen Räumlichkeiten her einen "Orchideen-Charakter" hat und nur eingeschränkt in einen zeitgemäßen Ausstellungsbetrieb integriert werden kann, da das KunstHaus in einer Gegend liegt, die zwar vom Hundertwasser-Glotz-Tourismus bevölkert wird, derselbe jedoch nicht auf das KunstHaus abfärbt, bin ich absolut dafür, dass das KunstHaus sofort gekauft wird, wenn überflüssiges Geld vorhanden ist. Da aber nicht nur kein überflüssiges sondern nicht einmal annähernd genügend Geld für den laufenden und fix geplanten Kulturbetrieb da ist, empfehle ich, sich das KunstHaus eher nicht überantworten zu lassen. Bei einer von ablehnenden Entscheidung seitens der Stadt Wien könnte die unentgeltliche Weiterführung noch immer dem Mehrheitseigentümer BAWAG überantwortet werden. In Bankenkreisen findet sich sicher ein knallharter und privater Sanierer, der einen positiven Turnaround schafft. Vielleicht sogar mit einem langfristigen Gewinnkonzept. (Herbert Liaunig würde ich das z.B. absolut zutrauen). Dann ist ohnehin alles wieder gut. Und zwar für Alle.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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