Dritter Otto Wagner Städtebaupreis: Preisgekrönte Wegestrukturen

Otto Wagners Rasterplanungen für die \"unbegrenzte Großstadt\" Wien wird heute niemand als für den modernen Städtebau relevant bezeichnen. Dennoch ist Wagner der Namensgeber des von der Postsparkasse in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien ausgelobten Städtebaupreises: Für die meisten Architekturinteressierten ist der Begriff Postsparkasse mit Wagners Gebäude synonym. Der heuer zum dritten Mal vergebene Preis konnte immer mit großen Namen im Juryvorsitz aufwarten: Nach Jacques Herzog und Norman Foster dieses Mal Nicholas Grimshaw. Siegreiche und gewürdigte Projekte des dieses Jahr mit dem Schwerpunkt Verkehr und Infrastruktur ausgeschriebenen Preises werden derzeit in der PSK präsentiert. Von Hemma Fasch und Jakob Fuchs stammt der an Grimshaws Arbeiten erinnernde Entwurf einer Autobusgroßgarage mit versetzt gefaltetem Glasdach; minimalistisch gibt sich das Leitkonzept der U2-Verlängerung mit Stationen in Form liegender Glaskuben im lilaroten U2-Farbton. Dem Klaren, Funktionalen verpflichtet ist der Neubau des Bahnhofs St. Anton (Gerhard Manzl, Johann Ritsch, Manfred Sandner). Zu Recht ausgezeichnet wurde Ernst Beneders Stadtraumgestaltung von Waidhofen/Ybbs, die sich u. a. die Maximen der Schaffung von (öffentlichen) Räumen, der Maßstäblichkeit, der Nähe zur Natur und der unaufdringlichen Anmutung gesetzt hat. Strukturierende Elemente sind Brunnen, Staßenpflasterungen, ein revitalisiertes offenes Rathaus und die dezente Nutzbarmachung des Ybbs-Ufers. Das in den letzten Jahren realisierte Projekt ist beispielhaft für eine Auffassung, die vom rustikalen \"Unser Dorf soll schöner werden\" ebenso weit entfernt ist wie vom Versuch, kleine Stadtorganismen mit modischen Solitären pseudo-urban aufzurüsten. Sein Verdienst ist es auch, wenn man beim Betrachten der Pläne und Fotos tatsächlich Lust auf Waidhofen bekommt. ottowagnerpreis.azw.at

Mehr Texte von Iris Meder †

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Dritter Otto Wagner Städtebaupreis
07 - 30.11.2001

Großer Kassensaal der Österreichischen Postsparkasse
1010 Wien, Georg-Coch-Platz 2

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