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Italien senkt Mehrwertsteuer auf Kunst auf fünf Prozent

Mit 22% gehörte der Mehrwertsteuersatz der in Italien beim Kauf eines Kunstwerks fällig wird jahrelang zu den höchsten innerhalb der EU. Genauso wie die Galerien in Deutschland, die mit Jahresanfang eine Senkung von 19 auf sieben Prozent erreichen konnten, hatten auch die Galerien in Italien jahrelang für die Senkung gekämpft. Der hohe Steuersatz war umso unangenehmer, da Künstler:innen ihre Atelierverkäufe nur mit 10% besteuern durften.

Die nun von Kultur- und Tourismusminister Alessandro Giuli bekanntgegebene radikale Senkung bedeutet nicht nur eine Entlastung der Galerien und des Kunsthandels, sondern ist eine Chance auch für Auktionshäuser und Kunstmessen. Auch wenn Italien im internationalen Kunstmarkt keine allzu große Rolle spielt, verfügt das Land mit der Miart in Mailand und der Artissima über zwei auch von internationalen Galerien geschätzte Kunstmessen.

Ob die Änderung der Besteuerung einen großen Boom auslösen wird, ist nicht absehbar, aber immerhin hat erst vor kurzem Thaddaeus Ropac angekündigt am 20. September seine neueste Dependance in Mailand zu eröffnen.
Die österreichischen Galerien fordern bereits seit längerem eine Senkung der Mehrwertsteuer von den derzeit geltenden 13% auf wenigstens 7%. Im Gegensatz zu den kämpferischen Kolleg:innen in Deutschland und Italien setzt man hierzulande aber eher auf das direkte Gespräch mit der Politik. Noch im April hatten die Kultursprecherin der SPÖ Katrin Auer unisono mit Kultursprecher Laurenz Pöttinger im Rahmen einer Podiumsdiskussion (⤇ siehe den artmagazine Bericht) angekündigt, sich für eine Senkung der Mehwertsteuer einsetzen zu wollen. In der Zwischenzeit ist allerdings der wahre Schuldenstand der Republik bekanntgeworden und ein harsches Sparpaket beschlossen worden, das z.B. besonders bei der freien Szene harte Subventionskürzungen zur Folge hat. Schlechte Voraussetzungen also für die österreichischen Galerien und den Kunsthandel, oder eine indirekte Aufforderung, der Forderung nochmals Nachdruck zu verleihen.

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Abbildung: Artissima 2024

Mehr Texte von Werner Remm

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