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Art Austria: Kontinuität

Wir haben Anfang Mai und mit der Art Austria wurde gestern die siebente Kunstmesse Österreichs seit Jahreswechsel eröffnet. Für Wien ist es immerhin die vierte Messeveranstaltung seit Mitte Februar. Man kann geteilter Meinung sein, ob der relativ kleine Markt hierzulande so viele Verkaufsveranstaltungen verträgt, bei der VIP-Eröffnung der Art Austria zeigten sich die meisten teilnehmenden Galerien und Kunsthandlungen sehr zuversichtlich, dass das Publikum das Angebot auch annimmt.

Um möglichst viele unterschiedliche Wünsche potentieller Käufer:innen befriedigen zu können, findet sich in den meisten Messeständen ein möglichst breiter Querschnitt durch die jeweiligen Galerieprogramme. Nur wenige Galerien wagen es, ihren Messestand mit einem eigenständigen Konzept oder einer Einzelausstellung zu bespielen.

Manfred Kopriva etwa, zeigt ausschließlich Christa Hauer, die am 13. März dieses Jahres ihren einhundertsten Geburtstag gefeiert hätte. Hauer war als Betreiberin der Galerie im Griechenbeisl in Wien (1960-1971, gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Maler Johann Fruhmann) eine der bedeutendsten Wegbereiterinnen von Künstler:innen wie Martha Jungwirth oder Christan Ludwig Attersee, sowie Gründungsmitglied und erste Vorsitzende der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen (IntAkt).

Die Galerie Krinzinger zeigt ein Originalwerk und Editionen des erst kürzlich verstorbenen Hubert Schmalix. Die Galerie Lang, seit vielen Jahren spezialisiert auf Zeichnungen, widmet einen Großteil des Messestandes dem Thema Akt mit Werken u.a. von Hannes Mlenek und Valentin Oman und der bisher nur wenig gezeigten Elisabeth Olivier. Smolka Contemporary kombiniert Gemälde von Ferdinand Melichar mit Skulpturen von Thomas Stimm.

Auch wenn die Messestände speziell des Kunsthandels meist dicht behängt sind, sind die angebotenen Arbeiten durchwegs sammelwürdig und zu einem großen Teil österreichisch: Werke von Herbert Brandl, Xenia Hausner, Wolfgang Hollegha, Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Hans Staudacher, Erwin Wurm sind an mehreren Ständen zu finden.

Den ambitioniertesten Messestand hat die Galerie Modulart zu verantworten. Galerist Joe Messner hat Künstler TOMAK dazu gebracht, sich mit der titelgebenden Figur „Jack“ auf eine gedankliche Reise zu begeben, deren Ziel die Aufführung einer Oper im Jahr 2026 ist. Zwischenergebnisse in Form von Zeichnungen, Skulpturen und dem bisher entstandenen Libretto auf einer neun Meter langen Papierrolle bilden einen kreativen Gegenpol zum Kunsthandel.

Schade nur, dass die Sonderschau „Unexpected Exhibition“, zusammengestellt von Paul Landerl mit seiner Galerie Berggasse 29, der durchwegs hohen Qualität der Messe so gar nicht gerecht werden kann.

Mehr Texte von Werner Remm

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Art Austria
08 - 11.05.2025

Art Austria
1070 Wien, MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1
Tel: +43/676/924 6008
Email: office@art-port.cc
http://www.art-austria.info


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