Chefkuratorin am Guggenheim Naomi Beckwith wird die documenta 16 leiten
Andreas Hofmann, Geschäftsführer der documenta gGmbH, Sven Schöller, Oberbürgermeister von Kassel und Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur haben heute Naomi Beckwith als Leiterin der documenta 16 vorgestellt.
Naomi Beckwith ist stellvertretende Direktorin und Jennifer & David Stockman-Chefkuratorin am Solomon R. Guggenheim Museum and Foundation in New York. Dort betreut sie Sammlungen, Ausstellungen, Publikationen, kuratorische Programme und Archive und verantwortet die strategische Ausrichtung innerhalb des internationalen Netzwerks der angegliederten Museen.
Zuvor hatte sie kuratorische Positionen am MCA Chicago und am Studio Museum in Harlem inne. Als Absolventin des Courtauld Institute of Art hat Beckwith renommierte Ausstellungen und monografische Projekte (mit)organisiert, darunter die preisgekrönte Ausstellung Howardena Pindell: What Remains to Be Seen (2018, MCA Chicago, USA) und The Freedom Principle: Experiments in Art and Music, 1965 to Now (2015, MCA Chicago, USA). Sie war Mitglied des Kurator*innenteams zur Realisierung der von Okwui Enwezor vor seinem Tod konzipierten Ausstellung Grief and Grievance: Art and Mourning in America (2021, The New Museum, New York). Ihre Ausstellungen, Vorträge und Publikationen beschäftigen sich mit der Wirkung und Resonanz Schwarzer Kultur auf multidisziplinäre Praktiken in der globalen zeitgenössischen Kunst.
Als Wissenschaftlerin und Kunsthistorikerin war Beckwith Gastprofessorin an der Northwestern University und der School of the Art Institute of Chicago (beide Chicago, USA). Sie erhielt Stipendien für das Independent Study Program des Whitney Museum of American Art (New York) und das Institute of Contemporary Art in Philadelphia (USA). Beckwith wurde vom High Museum of Art in Atlanta (USA) mit dem David-C.-Driskell-Preis für afroamerikanische Kunst und Kunstgeschichte 2024 ausgezeichnet. Derzeit leitet sie außerdem das Kurator*innenteam des Palais de Tokyo in Paris für die Herbstausstellungen 2025, die als „American Season“ bekannt sind.
In ihrem kurzen Statement erklärte Beckwith sie wolle persönlich sicherstellen, dass Rassismus keinen Platz auf der nächsten documenta haben wird. Allerdings hätten Kunstschaffende auch durchaus das Bedürfnis zu provozieren und aufzurühren und auch dies soll auf der docuemnta seinen Platz haben. Es solle aber auch eine documenta werden, in der die Bürgerinnen und Bürger von Kassel eine Stimme und eine Möglichkeit bekommen, sich aktiv einzubringen. Ihr sei wichtig einen intensiven Austausch zwischen Kurator:innen, Künstler:innen und dem Publikum zu initiieren. Nicht immer sei ein Dialog konfliktfrei, aber er soll im gegenseitigen Respekt geführt werden, so Beckwith.
Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis 19. September 2027 stattfinden.
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Abbildung: Naomi Beckwith, Foto: Nicolas Wefers