Shilpa Gupta erhält Possehl-Preis für Internationale Kunst 2025
Die indische Künstlerin Shilpa Gupta (*1976, Mumbai) erhält den mit 25.000 Euro sowie einer Einzelausstellung in Lübeck dotierten Possehl-Preis für Internationale Kunst 2025.
Shilpa Guptas Werk ist vielschichtig angelegt und umfasst Soundarbeiten, Videoprojektionen, Zeichnungen, Skulpturen, interaktive computerbasierte Installationen und Performances. Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt sie sich mit den Auswirkungen von Grenzen und Grenzziehungen durch Staatsapparate auf Gesellschaften auseinander und bezieht dabei neben nationaler Zugehörigkeit auch soziale, geographische und psychologische Faktoren der Grenzziehung mit ein. Sprache und die ihr innewohnende Macht bilden dabei einen wichtigen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Sie verhandelt dabei wichtige Fragen unserer heutigen Gesellschaft wie Zugehörigkeit, Sicherheit, Zensur, Religion, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Die Jury mit Mitgliedern international renommierter Kunstinstitutionen würdigt die Künstlerin insbesondere für ihre sensiblen und oft politischen Arbeiten sowie das große Spektrum an Medien ihres Gesamtoeuvres.
Die Künstlerin lebt und arbeitet in Mumbai, Indien, wo sie von 1992 bis 1997 Bildhauerei an der Sir J. J. School of Fine Arts studierte. Guptas Arbeiten wurden international ausgestellt und waren u.a. in der Tate Modern, der Serpentine Gallery in London, dem Centre Pompidou in Paris, dem Musée d‘art contemporain de Lyon, dem Mori Art Museum in Tokio und dem Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk zu sehen. Shilpa Gupta zählt zu den wichtigsten Medienkünstler:innen Indiens und beeinflusst bis heute mehrere Künstler:innengenerationen.
In Österreich war sie schon 2010 mit einer Einzelausstellung im OK Linz zu sehen (⤇ hier die artmagazine Kritik)
Shilpa Gupta ist nach Doris Salcedo und Matt Mullican[1] die dritte Trägerin des Possehl-Preises für Internationale Kunst. Die feierliche Preisverleihung und die Ausstellungseröffnung finden am 27. September 2025 in Anwesenheit der Künstlerin in der Kunsthalle St. Annen in Lübeck statt.
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[1] Anlässlich seiner Ausstellung in der Kunsthalle St. Annen und der Kirche St. Petri hat das artmagazine mit Matt Mullican ein Gespräch in der Ausstellung geführt. ⤇ Hier geht’s zum Interview