Der Käthe-Kollwitz-Preis 2024 der Akademie der Künste geht an Candida Höfer
Die in Köln lebende Fotografin Candida Höfer wird mit dem Käthe-Kollwitz-Preis 2024 ausgezeichnet. Die Akademie der Künste ehrt mit dem Preis eine der weltweit anerkanntesten deutschen Fotografinnen. Candida Höfers über fünf Jahrzehnte gewachsenes Œuvre zählt zur fotografischen Avantgarde der Gegenwart. Ihre großformatigen Fotografien zeigen öffentliche und halböffentliche Räume markanter historischer Bibliotheken, Museen oder Opernhäuser. Die Motive zeigen Orte der Begegnung, der Kommunikation, der Erinnerung und des Wissens, aber auch der Entspannung und Erholung. Die Künstlerin selbst beschreibt ihre Arbeiten nicht als Architekturfotografien, sondern als Porträts von Räumen.
Candida Höfer, 1944 in Eberswalde geboren, lebt in Köln. Nach einem Volontariat, einem ersten Studium bei Arno Jansen an den Kölner Werkschulen und fotografischer Praxis in Hamburg nahm Ole John sie 1973 in die Filmklasse an der Kunstakademie Düsseldorf auf, danach wechselte sie zu Bernd Becher. Sie gehört zu jener Gruppe von Becher-Schüler*innen, wie Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff, Axel Hütte und andere, die zu den international anerkannten deutschen Fotograf*innen gehören.
2002 stellte sie auf der „documenta11“ in Kassel aus, 2003 vertrat sie Deutschland auf der 50. Biennale in Venedig, neben Martin Kippenberger [posthum]. 2015 erhielt sie den Cologne Fine Art-Preis, 2018 die Ehrung „Outstanding Contribution to Photography“ der Sony World Photography Awards, 2020 die „Hommage“- Auszeichnung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland, u. a. Museum für Fotografie, Berlin, Deutsche Börse Photography Foundation und Städel Museum, beide Frankfurt a.M., Sammlung Essl, Albertina, Wien.
Der mit 12.000 Euro dotierte Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1960 jährlich an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben. Preisträger*innen der letzten Jahre waren u. a. Sandra Vásquez de la Horra (2023), Nan Goldin (2022), Maria Eichhorn (2021), Timm Ulrichs (2020), Hito Steyerl (2019), Adrian Piper (2018) und Katharina Sieverding (2017).
Der Preis, die Ausstellung und die begleitende Publikation werden seit 30 Jahren mitfinanziert von der Kreissparkasse Köln, Trägerin des Käthe Kollwitz Museum Köln.