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Vom Kommen und Gehen

Irgendwie reduziert sich früher oder später alles auf diese beiden Worte. Es wurde ziemlich viel gegangen und gekommen in der letzten Woche. Ich z.B. bin als Aussteller auf die kunstköln gegangen, aber die messemüden Kunstinteressierten sind nicht gekommen und lieber auf ein Kölsch gegangen - besser ich wäre auch nicht gekommen, jedenfalls werde ich nicht mehr Richtung Kölnmesse gehen. Apropos Köln - ich wollte über einen kleinen Platz hinter dem Museum Ludwig gehen, bin aber dazu nicht gekommen, weil vier frustrierte Aufsichtspensionisten nicht wollten, dass ich über diesen gehe. Unter dem Platz liegt nämlich ein Konzertsaal. Also darf man oben nicht gehen, damit unten kein Lärm ankommt. Ob dem Statiker Gewissensbisse kommen, wenn er nicht über sein Werk gehen darf? Georg Kargl, Experte für zeitgenössische Kunst bei den Wiener Kunstauktionen, ist auf die Idee gekommen neue Wege zu gehen - wir werden bald drauf kommen, dass er der Wiener Auktionsqualität abgehen wird. Ein neues Sisi-Museum ist auch in die Hofburg gekommen, damit ja recht viele Gutealtezeitnostalgiker nach Wien kommen und zufrieden ihren Vergangenheitsträumen nachgehen. In Ohlsdorf sollen/dürfen die lolitesken Girlies nicht mehr bauchfrei in die Schule gehen. Damit es den Lehrern nicht kommt? Zum brutalen Ausgleich ist Kill Bill Vol.2 in die Kinos gekommen. Da werden viele hingehen um zu sehen, wie da eine Rachemachistin kommt und über Macholeichen geht. Ach ja - am Sonntag bin ich zur Wahl gegangen, um mitzubestimmen, dass ein neuer Bundespräsident kommt. Wem werden wohl die Tränen kommen, wenn der Ex geht? Und wie wird es weiter gehen, wenn in einer Woche die neuen EU-Mitglieder kommen? Wird z.B. die von Verkehrsexperten für 2035 erwartete Staulawine schon im Mai 2004 kommen, wenn wir nicht fleißiger zu Fuß gehen? Was immer in Zukunft passiert - es basiert ganz sicher auf dem Kommen und Gehen.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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