27. Kunstauktion: Wer bietet weniger?

Die 27. Kunstauktion der Ressler Kunstauktionen wartet mit einer Novität am hiemischen Kunstmarkt auf. Bei 13 der insgesamt 229 Auktionslose kommt die sogenannte holländische Auktion zur Anwendung. Das bedeutet, dass nach der Nennung des Ausrufpreises mit fallenden Preisen weitergemacht wird, das Kunstwerk wird also immer billiger. Melden sich nach einem Gebot dann doch weitere Interessent:innen, kann sogar wieder nach oben gesteigert werden. Unter den in dieser Form ausgerufenen Werken sind eine Zeichnung von Lucio Fontana (Rufpreis € 50.000,-), ein Cow Triptych von Roy Lichtenstein (Rufpreis € 18.000,-) und das Kleid ⁄ von Andy Warhol, das mit einem Preis von € 5.000,- ins Rennen geht. Alle dreizehn Arbeiten, die „verkehrt“ gesteigert werden haben übrigens kein Limit, werden also zu jedem Preis verkauft.

Die Auktion startet gleich umgekehrt mit Armans Burned Violin in einer Plexiglasbox (Rufpreis € 100.000,-). Weitere dreidimensionale Werke gibt es u.a. von Erwin Wurm, dessen große Retrospektive zum 70. Geburtstag in der Albertina Modern gerade erst eröffnet wurde (Ohne Titel (Palmers), 1997, € 2.000,- und ein ⁄, 2004, € 50.000,-). Christian Eisenberger hat im Jahr 2003 einen Pelikan für Speising geschaffen, der ab 1.500 € zu haben ist. Vin ihm werden auch noch drei seiner Pappfiguren angeboten, die der Künstler in den 2000er Jahren im Stadtraum Wiens verteilte. Von Hermann Nitsch wird u.a. ein Schüttkübel aus den 1990er Jahren um. € 5.000,- versteigert.

Wie meist bei den Ressler Kunst Auktionen macht den überwiegenden Teil der Lose Kunst aus Österreich aus. Neben den oben bereits erwähnten Kunstwerken internationaler Künstler finden sich neben weiteren diesmal noch Arbeiten von Mel Ramos, Robert Indiana, Günther Förg und Damien Hirst.
Werke von Künstlerinnen sind in der Auktion nur wenige zu finden. Darunter etwa eine Mischtechnik von Johanna Kandl, die derzeit mit einem Monumentalen Gemälde den Wiener Ringturm bespielt.