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Dan McCarthy: Das Ding mit dem Fisch

Totgesagte leben länger. Das beweist einmal mehr die gegenständliche Malerei von Dan McCarthy. Nicht nur, daß der Amerikaner fast 90 Jahre nach dem ersten \"letzten\" Bild der Kunstgeschichte immer noch Lust aufs Malen hat, beschränkt er noch dazu sein Motivrepertoire weitgehend auf Frauen, Fische und Regenbögen. Symbolismen sind durchaus beabsichtigt. So wird der Fisch in der ganzen Bandbreite seiner möglichen Bedeutungen eingesetzt: als geheimes Symbol der ersten Christen, als glitschige Analogie zum Phallus, als wasserbewohnendes Geschöpf, das die Eigenschaften des Fließenden und Fruchtbaren in sich trägt, womit sich die Bedeutung des Fischigen mit dem Weiblichen überschneidet. Der Künstler drückt das gerne kompositorisch dadurch aus, daß Frau und Fisch einander im Bild überkreuzen. Darüber wölbt sich oft ein Regenbogen, gleichermaßen Symbol für die Farben der Malerei wie für den alttestamentarischen Bund zwischen Gott und der Menschheit oder einfach ein Sinnbild für Spiel und Fantasie. Dan McCarthy wählt eine naiv wirkende, primitivistisch verfremdende Malweise. Seine Frauen haben maskenhafte, clowneske Gesichter - eine Hommage an eines seiner Vorbilder, den belgischen Symbolisten James Ensor. Ganz bewußt vermeidet er einen zu realistischen Effekt. McCarthy demonstriert eine Haltung, die sich von viel modernem Schnickschnack distanziert. Ohne im klassischen Sinn zu erzählen, handeln seine Bilder von zeitlosen Themen durchaus existentieller Natur, stellen Fragen nach dem Woher und dem Wohin. Die sinnliche, lebens- und farbenfrohe Art der Befragung tut diesem Vorhaben ganz gewiß keinen Abbruch.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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Dan McCarthy
07.11 - 21.12.2001

Engholm Engelhorn Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 3
Tel: +43 1 512 79 40 - 20, Fax: +43 1 512 79 40 - 11
Email: office@klausengelhorn.com
http://www.engholmengelhorn.com
Öffnungszeiten: Di 11 - 20, Mi - Fr 11 - 19 u. n. Vereinbarung


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