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Pavlo Makov - The Fountain of Exhaustion: Der dünne Strahl der Hoffnung

Im Zentrum des Haupthofes des Museumsquartier Wien, vor dem ungenutzten Treppenaufgang der ehemaligen Winterreithalle, steht seit dem Frühjahr eine Skulptur des ukrainischen Künstlers Pavlo Makov. Sie ist eigentlich recht zurückhaltend, und trotzdem war sie eine Sensation auf der 59. Biennale di Venezia im Jahr 2022. Zwei Monate nach Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine war die Skulptur trotz aller Schwierigkeiten nach Venedig gelangt (teilweise übrigens über Wien). schon damals als Zeichen für die Widerstandskraft der Ukrainerinnen und Ukrainer – und für die Notwendigkeit die Unterstützung für die Ukraine aufrecht zu erhalten, wenn möglich zu verstärken.

Die Brunneninstallation hat Pavlo Makov bereits im Jahr 1994 konzipiert, damals unter dem Eindruck der gerade beginnenden politischen Veränderungen nach der Auflösung der alten Sowjetunion. 78 Trichter sind in Form einer Pyramide an einer Rückwand befestigt. Jeder Trichter teilt sich am Ausgang in zwei strohhalmdicke Röhren, die das von oben kommende, als konstanter aber nicht allzu intensiver Strahl einfließende Wasser auf die darunter liegende Trichter-Reihe verteilen. Die unterste Reihe bilden zwölf Trichter aus denen dann nur noch recht zögerlich das Wasser tröpfelt – es bleibt eben nicht besonders viel übrig, wenn unter Vielen aufgeteilt werden muss. In Venedig stand noch die zunehmende Erschöpfung der Menschen in der Ukraine mitten im Krieg im Zentrum der Gedanken zu Makovs Installation. „Man lebt irgendwie damit“, meint der Künstler, der immer noch in Charkiw lebt, wo erst am 26. Mai ein großer Heimwerkermarkt von einer Russischen Bombe getroffen wurde und mindestens 14 Menschen ums Leben kamen.

Heute kann die Skulptur, deren Plätschern zum Verweilen und Ausruhen einlädt, auch als Symbol der zögerlichen militärischen Unterstützung der Ukraine gelesen werden. Wenn der Wasserstrahl ganz oben nicht kräftig genug ist, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Für Pavlo Makov ist The Fountain Of Exhaustion eine Möglichkeit, nachdrücklich auf das Schicksal der Ukraine und ihrer Bewohner:innen aufmerksam zu machen. Wer an den kommenden Sommertagen das tröpfelnde Nass der Brunnenskulptur nutzt, um ein wenig Abkühlung zu finden, soll daran erinnert werden, dass zur selben Zeit in einem europäischen Land Bomben abgeworfen werden, um die Expansionsfantasien eines rückwärtsgewandten Diktators zu befriedigen.

Mehr Texte von Werner Remm

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Pavlo Makov - The Fountain of Exhaustion
11.04 - 27.10.2024

MQ Haupthof
1010 Wien, Museumsplatz 1
https://www.mqw.at
Öffnungszeiten: 24/7


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