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Dean Sameshima: Konzeptuelles Party-Feeling

Wenn die Amerikaner die Kunst nonchalanter, aber auch grobschlächtiger, selbstverständlicher, aber auch unreflektierter nehmen als die Europäer, dann sind die Kalifornier die Amerikaner Amerikas. Während die Ost-Küste die Pop-Art diskutierte und auf ihre Weise theoretisierte, so machte 4000 Kilometer weiter westlich Ed Ruscha die Fotos dazu und nahm Tankstellen und Parkplätze ins Visier. Und als man in New York noch über die Macht der Galerien und ihrer Cliquen debattierte, übte man sich in Los Angeles längst in den Stammesritualen von Künstlergangs. Heute bedarf derlei sowieso nicht mehr der Rechtfertigung, und so kann Dean Sameshima in aller Evidenz und Unproblematisiertheit Fotos präsentieren, in denen Schnappschuß-Ästhetik und Party-Feeling fröhlichste Urstände feiern. Sameshima ist dreißig, kommt aus LA und besucht gerne Music Clubs. Daraus nun macht er Kunst, und es wirkt ganz unbemüht. Sozusagen einheimisch, \"vernacular\", wie man das in der Ästhetik der Sechziger nannte, drüben, in Manhattan. Mit seiner Pocketkamera heftet sich Sameshima irgendwelchen Club-Besuchern an die ausgiebig von der Musik in Bewegung gesetzten Fersen und bannt sie in ihrer ausgelassenen Anonymität aufs Lichtbild, solange, bis sie der Prozedur gewahr werden. Die Fotofolgen, manchmal aus nur zwei, bisweilen aus bis zu zehn Aufnahmen bestehend, werden, wie sie entstanden, präsentiert, eine Serie minimalistischen Angedenkens, wobei jedes einzelne der Bilder separat gerahmt erscheint. Betrachtet man die Bilder im Supermarkt-Format von 10 auf 15 einzeln, drängt sich jener \"Das kann ich auch\"-Effekt auf, der schon immer aller Besonderheit den Garaus machte. Doch wird dieser Effekt jederzeit dementiert vom Prinzip des Zyklischen: Irgendwo zwischen den vielen Leuten, die genauso versunken sind in den Krach, taucht die Haupt- und Lichtgestalt der jeweiligen Folge wieder auf. Wie Sameshima die Amateur-Artistik einsetzt, um sie doch wieder einer durch und durch konzeptuellen Logik zu verpflichten, das ist schon raffiniert. Und doch ganz selbstverständlich.
Mehr Texte von Rainer Metzger

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Dean Sameshima
09.11 - 07.12.2001

Galerie Hohenlohe
1010 Wien, Bäckerstrasse 3
Tel: +43 1 512 97 20, Fax: +43 1 512 74 19
Email: galerie@galeriehohenlohe.at
http://www.galeriehohenlohe.at
Öffnungszeiten: geschlossen


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