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Andreas Werner - I called the force upon time and space: Die Macht der Bilder ist mit ihm

Es gab einmal eine Zukunft, die strahlend und voller Versprechungen war. Die Menschheit hatte ihre irdischen Probleme gelöst, man arbeitete weil man Freunde daran hatte und machte sich neue Freunde in entfernten Galaxien. Irgendwann, wohl analog zur breiteren Wahrnehmung der drängenden und ganz realen Bedrohungen wie Krieg und Klimakrise, kippte die Utopie einer schönen, neuen Welt dann ins Dystopische. Die Menschen waren einem Moloch von Arbeitsmaschine ausgesetzt, in den Städten regnete es praktisch andauernd und der Weltraum war voller feindseliger Kreaturen, die der Menschheit den Garaus machen wollten.
Andreas Werner, in der ehemaligen DDR geboren, aufgewachsen ebendort und in Niederösterreich setzt mit seinen Zeichnungen an, dem Monumentalen wieder Schönheit einzuhauchen, quasi als Rebell gegen die dunkle Seite, die im Kleinteiligen, dem sogenannten menschlichen Maß das Heil der Architektur und unser Überleben sowieso sieht.

Seine auf großformatigen Papieren entstehenden Gebilde, Gebäude und Figuren sind mächtige Zeichen für eine Erhabenheit die in der Ruhe und Unverrückbarkeit liegt. Wahrzeichen, die nicht zur Einschüchterung der staunend und klein Davorstehenden gedacht sind, sondern den Blick nach oben lenken, erhebend und (selbst)ermächtigend, in den neuesten Arbeiten noch strahlend durch die Verwendung von reinem Pigment neben dem grau glänzenden Graphit. Dabei liegt die Basis seiner Bildfindungen in kleinformatigen, zarten Landschaftsdarstellungen, die teils winzige architektonische Elemente der großen Architekturen vorwegnehmen, dennoch weitestmöglich entfernt davon scheinen. Die Tempel und Roboter wiederum stecken voller Details in Oberflächen und Strukturen.

Trotz ihrer Nähe zur Science Fiction kommen die Bauten recht zeitlos daher, sind wie gute Geschichten über die Zukunft in Geschichte und Gegenwart verankert. Sie transportieren klassisch romantische Visionen, Andreas Werner selbst nennt Caspar David Friedrichs Eismeer als Initialzündung. Doch in seiner ins Heute transponierten Version wird kein Schiff erdrückt und begraben. Das Raumschiff ist startklar und Andreas Werners Raumrouten weisen den Weg …

Mehr Texte von Werner Remm

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Andreas Werner - I called the force upon time and space
14.10 - 11.11.2022

Strabag Kunstforum
1220 Wien, Donau-City Straße 9
Tel: +43-1-224 22-1848, Fax: +43-1-224 22-1847
Email: kunstforum@strabag.com
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Öffnungszeiten: Mo-Do 9-17, Fr 9-12 h


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