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Verleihung des Kurt-Schwitters-Preises 2022 an Phyllida Barlow

Die britische Künstlerin Phyllida Barlow wird im Oktober im Sprengel Museum Hannover mit dem Kurt-Schwitters-Preis 2022 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und mit einer umfangreichen Einzelausstellung im Sprengel Museum Hannover verbunden.

Phyllida Barlow wurde 1944 in Newcastle upon Tyne geboren und lebt und arbeitet in London.

Sie gilt als herausragende Vertreterin einer künstlerischen Praxis, die sich oftmals spielerisch mit materiellen Eigenschaften und Grenzbereichen der skulpturalen Form auseinandersetzt. Mit ihren fragilen, zum Teil unvollendet erscheinenden Skulpturen stellt Barlow traditionelle bildhauerische Konzepte von Monumentalität oder Perfektion in Frage und lässt die Grenzen zwischen Skulptur, Malerei und Architektur verschwimmen. In den vergangenen Jahren hat Phyllida Barlow sich auf die Entwicklung von großformatigen skulpturalen Werken konzentriert, die u. a. im Britischen Pavillon der Biennale von Venedig (2017) oder im Haus der Kunst in München (2021) zu sehen waren.

Anliegen des Kurt-Schwitters-Preises ist es, Künstlerinnen und Künstler zu würdigen, „deren Werk durch die Berufung auf Kurt Schwitters gekennzeichnet ist und sich durch das Vorwagen in neue Bereiche künstlerischen Gestaltens und künstlerischer Vorstellungen auszeichnet, oder deren Werk einen Beitrag zur Verbindung und Integration der künstlerischen Gattungen leistet“.

Die international besetzte Jury begründet die Wahl von Phyllida Barlow wie folgt: „In ihren eigenen Arbeiten aus der Studienzeit zeigt sich ein progressives Verständnis und eine Reaktion auf verschiedene moderne Bildhauerinnen und Bildhauer – von Miro bis Giacometti und Bourgeois. Unter all diesen frühen ‚Mentoren‘ scheint der Einfluss von Kurt Schwitters sowohl grundlegend als auch nachhaltig gewesen zu sein. Schwitters‘ eigene Arbeiten – die kleinen, skurrilen Skulpturen, die er in Großbritannien schuf, die Verschmelzung von Malerei und Skulptur in seinen Collagen, der außergewöhnliche Merz Barn, den er in Eldewater errichtete, sowie seine dadaistische Klangkunst. All das fand eine starke Resonanz bei einer Künstlerin, die sich zum Absurden hingezogen fühlte und die aus ihrer Sicht überholte Grenzen zwischen Malerei und Skulptur in Frage stellt. Am deutlichsten ist der Einfluss von Schwitters in den großflächigen, raumgreifenden Installationen zu erkennen, die Barlow über viele Jahre hinweg aus ausrangierten, ungenutzten und alltäglichen Materialien geschaffen hat. Sie vermitteln ein Gefühl für die gescheiterte Utopie der Moderne und eine Faszination für die zeitgenössische urbane Umgebung.“

In Wien war Phyllida Barlow mit einer größeren Ausstellung zuletzt 2010 in der BAWAG P.S.K. Contemporary zu senen (--> siehe die artmagazine Kritik).

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