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Es wird bald eine Menge Hüllen geben in Wien

Thomas Trenkler schrieb am 10. August im Standard: \"Das Künstlerhaus könnte schon bald eine Hülle ohne Inhalt sein\". Wird wohl so werden. Dieses wahrscheinliche Aus nach der letzten zweijährigen guten performance. Naja, mindestens die Nachrede wird somit gut sein. Aber das Aushungern eines Künstlerhauses mit wechselvoller aber immerhin mit Tradition ist eben kulturpolitisch vorprogrammiert. Denn welche/r NeupolitikerIn schmückt sich schon gerne mit etwas tradiert Bewährten. Noch dazu auf dem Gebiet der zeitgeistverpflichteten Kultur. Da baut man doch lieber noch schnell eine kleine feine Hülle aus Glas/Stahl schräg visavis. Fürs plus/minus gleiche Programmkonzept. Und läßt eine erprobte Kulturhülle zur leeren Ziegelhülle verkommen. Aber auf eine mehr oder weniger wird?s schon nicht ankommen. Wir habens ja Die Sezession z.B. die steht durchaus zur Ausleerung bereit. Noch dazu wo wir ja jetzt die demnächst zu eröffnenden neuen Hüllen im Museumsquartier haben. Das sind ganz große Hüllen. Immerhin protzen wir in Prospekten und Broschüren mit dieser Raumhybridität international nur so herum. Diese Hüllen müssen gefüllt werden. Egal womit, Hauptsache gefüllt. Und wenn einer der Füllverantwortlichen in letzter Zeit im Museum Beyeler in Riehen/Basel war oder gewesen wäre, dem müßte ja die Qualitätspanik nur so schütteln. Dieses Museum mit einer zum Muqua vergleichsweise kleinen feinen Hülle hat nämlich auch einen kleinen feinen Inhalt, von dem wir hier in Wien nur träumen werden können. Und zwar unerfüllt. Es sei denn, mutige KulturplitikerInnen oder zukünftige ChefsachekanzlerInnen räumen z.B. das Obere Belvedere aus und machen mit dessen Inhalt dem Museum Leopold ein bissl Konkurrenz. Dafür gewinnt man aber auch genügend Hülle für etwaige touristische Nostalgiepartys jeden Freitag und Samstag ab 18.00 Uhr (Vorsicht, mein Copyright). Ich darf dann Ende September kurz auf den erstpräsentierten Großinhalt der muquaschen Neuhüllen zu glossieren kommen.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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