Werbung
,

Rudolf Schönwald: Die Welt war ein Irrenhaus

Er hat es überlebt, das Irrenhaus das die Nationalsozialisten aus Europa gemacht hatten.
Rudolf Schönwald wurde 1928 in Hamburg als Sohn österreichischer Eltern geboren. Die Familie musste jedoch bald vor den Nationalsozialisten fliehen und ging 1934 zunächst nach Salzburg. Als dort 1938 die Nazis einziehen begeht sein Vater Selbstmord und die Mutter übersiedelt zunächst mit ihm und seinem Bruder nach Wien und 1943 schließlich nach Budapest. Die Mutter wird nach Auschwitz deportiert, die beiden Kinder können als U-Boote in Budapest den Krieg überleben.

Die Mutter übersteht das Konzentrationslager und die Familie kann in Wien endgültig Fuß fassen, wo Rudolf bald an der Akademie der bildenden Künste Malerei und Graphik bei Joseph Dobrovsky und Christian Ludwig Martin studiert. Er schließt Freundschaft mit Alfred Hrdlicka und Georg Eisler, gehört zum Kreis um die Galerie nächst St. Stephan. Er entwirft Bühnenbilder für Berthold Brecht, arbeitet am Theater am Fleischmarkt das u.a. Stücke von Samuel Beckett, Jean Genet und Eugene Ionesco aufführte. Im Jahr 1976 wird Schönwald Professor für bildnerische Gestaltung an der Technischen Hochschule in Aachen. Ab 1987 unterrichtete er dreimal an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg.

Für sein graphisches und druckgraphisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, so etwa 1971 den Staatspreis für Graphik und 1976 den Preis der Stadt Wien und 2010 den Slavi-Soucek-Preis des Landes Salzburg.

Das bewegte Leben von Rudolf Schönwald wurde nun in einem Buch nacherzählt vom österreichischen Schriftsteller Erich Hackl, das im Zsolnay Verlag erschienen ist.
„Kunst, die nicht politisch ist, ist sinnlos!“ war einer der Leitsprüche, die Rudolf Schönwald durch sein Leben und eine Zeit begleiteten die hier noch einmal von einem der Letzten besichtigt wird, der behaupten darf, dabei gewesen zu sein.

Rudolf Schönwald
Die Welt war ein Irrenhaus
Meine Lebensgeschichte Nacherzählt von Erich Hackl
Ca. 256 Seiten. Gebunden
ISBN 978-3-552-07255-8

Mehr Texte von artmagazine Redaktion

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: