Werbung

Der Erste Bank MehrWERT-Kunstpreis 2022 geht an Johanna Bruckner

Jurybegründung
Die künstlerische Praxis von Johanna Bruckner überzeugte die Jury in ihrer komplexen ästhetischen und thematischen Vielfalt. Die Künstlerin befasst sich mit Themen wie queerer Postpornografie und Netzpornodaten, sie unterläuft vordefinierte Ansichten und nutzt die Kombination von Video, Sound, Performance und Installation, um inmitten des herrschenden Datenkapitalismus abstrakte Körperwelten mit mehrdeutigen Intimitäten und Sehnsüchten zu erschaffen. Die Jury ist überzeugt, dass ihr zeitgemäßer, vielschichtiger Ansatz und ihre teils verstörenden, zum Nachdenken anregenden Botschaften sowohl in Wien als auch in Novi Sad Anklang findet und eine Reflexion über den menschlichen Körper, Intimitäten und emotionale Welten auslöst, die durch die fortlaufende Transformation von Technologien in Kombination mit veränderten Zeitlichkeiten und politischen Mechanismen erzeugt werden.

Johanna Bruckners Konzept, das für beide Ausstellungsräume eine Kombination von digitalen Arbeiten mit „nicht normativen“ skulpturalen Organen vorsieht, vermittelt ihr Verständnis von einem „Anderen Europa“ als einem metabolischen System, das die hegemoniale Ordnung durchkreuzt und demgegenüber einen Raum für das Affektive und Sensible eröffnet. Insofern darf eine vielschichtige Auseinandersetzung und Präsentation erwartet werden, die bei den Betrachter:innen nicht nur angenehme Assoziationen hervorrufen wird und letztlich in ethische Fragestellungen münden muss.

Johanna Bruckner lehrt an der Zürcher Hochschule der Künste und interessiert sich für die Bedingungen der Arbeit, die als Reaktion auf die Technologien des kommunikativen Kapitalismus entstanden sind. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt, u.a. Schirn Kunsthalle Frankfurt, Mediterranea Biennale 19, 57. Biennale Venedig, Haus der Kulturen der Welt, transmediale 2020, ZKM – Zentrum für Kunst und Medien.

Jurymitglieder
Jelena Glišić (Projektmanagerin für bildende Kunst, ACF Belgrad), Ruth Goubran (Leiterin der Sponsoringabteilung der Erste Bank), Alexandra Grausam (Leiterin das weisse haus / studio das weisse haus), Eva Oberhofer (Leiterin Galerie Thoman Wien), Andrea Palašti (Künstlerin, Lehrende an der Kunstakademie in Novi Sad, Mitglied des Kunstbeirats von SULUV)

Der Erste Bank MehrWERT-Kunstpreis wird an jene Künstler:innen vergeben, die bereits in das Programm des Kunstvereins das weisse haus inkludiert waren. 2022 wird der Preis erstmals in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum Belgrad vergeben und von der Galerie SULUV in Novi Sad, der Europäischen Kulturhauptstadt 2022, umgesetzt. Neben einer Einzelausstellung in das weisse haus (21.09. – 30.10.) und in SULUV (21.11. – 02.12.) ist der mit 3.000 Euro dotierte Preis mit einem einmonatigen Aufenthalt in Novi Sad als Phase der Inspiration und zur Erweiterung des eigenen Netzwerks verbunden.

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: