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Fotografie als Wirklichkeitsmaschine

Wir leben in einer völlig mediatisierten Welt, in der täglich Millionen von Fotos über die Sozialen Medien geschickt werden. Dennoch kann die Fotografie als Kunstform immer noch Unterstützung gut gebrauchen. Nach der pandemiebedingten Pause im vergangenen Jahr hat die FOTO WIEN nun seine Festivalzentrale im Atelier Augarten eröffnet.

Die dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindende FOTO Wien hat das frühere Festival „eyes on“ abgelöst und wird nun vom Kunsthaus Wien organisiert. Neben den Ausstellungen in der Festivalzentrale gibt es weitere 140 Programmpartner in ganz Wien, die Ausstellungen und Talks zum Thema Fotografie veranstalten.
In der Festivalzentrale selbst werden sieben größere und kleinere Ausstellungen gezeigt. Erstmals war es auch möglich, die Räume des ehemaligen Gustinus Ambrosi Museum als Ausstellungsfläche zu nutzen um zehn recht unterschiedliche Positionen von internationalen Fotografinnen zu zeigen. Von der chinesischen Fotografin Pixy Liao, die mit ihrem Partner die Möglichkeiten der Fotografie auslotet um soziale Beziehungen darzustellen bis zu Annegret Soltau und ihrer kompromisslosen Auseinandersetzung mit der eigenen Identität lassen sich viele Entdeckungen machen. In den Haupträumen des Atelier Augarten reihen sich mehrere Ausstellungen aneinander. „Rethinking Nature“ fragt nach der Rolle der Fotografie in der Wahrnehmung von Natur und Landschaft. Bedrückende Aktualität gewinnt die Serie „Mountain Pieces“ von Sissa Micheli, in der die Fotografin die Geschichte der Dolomiten als Kriegsschauplatz thematisiert. Ebenfalls in den Bergen spielt die von Simon Brugner in einer Fotoinstallation dokumentierte Geschichte der Arsenesser. Das hochgiftige Halbmetall wurde  wohl noch im 20. Jahrhundert in der Obersteiermark in geringen Dosen als Droge und Aufputschmittel verwendet. Eine ganz spezielle Form von Dokumentation der Corona-Pandemie zeigt Judith Huemer mit ihrem „Blue Sky Monument“. Fotografien eines strahlend blauen und nicht von Kondensstreifen durchzogenen Himmels zeigen eine Welt im Lockdown, und eine davor lange nicht mehr wahrnehmbare Klarheit.

Die Foto Wien bietet neben den Ausstellungen auch ein umfangreiches Diskussions- und Vermittlungsprogramm sowohl in der Festivalzentrale sowie bei den Programmpartnern.
Und auch der aktuelle Krieg hat Einzug gehalten in den Shop des Festivals: Zehn Künstler:innen haben eine unlimitierte Serie von 30x40 cm großen Prints aufgelegt, die zu, Preis von je 100 Euro erhältlich sind. Der Erlös geht an die Volkshilfe und ihre Nothilfe in der Ukraine.

--> www.fotowien.at
Noch bis zum 27. März
Festivalzentrale Atelier Augarten
Scherzergasse 1A, 1020 Wien

Mehr Texte von Werner Remm

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