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Eiko Gröschl - Wie man sich anschaut: Mittel und Zweck der Malerei

Eiko Gröschl (geboren 1992 in Graz) liefert mit seiner Malerei Argumente dafür, dass Kunst eine Frage der Form, nicht des Inhalts ist. Obwohl eine scharfe Grenzziehung zwischen den beiden Begriffen gerade in seinem Fall eigentlich nicht möglich ist. Denn während die Bildobjekte oft nur unscharf umrissen sind und kraftvolle, aber deutungsoffene Beziehungen untereinander flechten und ihnen jede plastische Präsenz abhanden geht, sind es die malerischen Mittel, die konkret da sind, als Schlieren, Flecken und Tupfer, aber auch als Textur der dicken Leinwand und unbehandelten Rahmenleisten.

In ähnlicher Weise wie die Spuren der Malarbeit zwar fassbarer sind als ihre Ergebnisse, schließlich aber doch Mittel zum Zweck der Formbildung sind, auf die sie hinführen, so haben auch die entworfenen Szenen Zugkraft. Immer zu einem hohen Horizont hindrängend, in weiten Räumen und gezogen von einsam wegeilenden Menschen und verschlungenen Wegen. Die psychologische Aufladung des Raums ist immens und erzählt sich über die Zeichenhaftigkeit der Bäume und Hügel, Stege und Zäune; über die verhaltene Farbigkeit, deren stärkstes Rot höchstens ein liebliches ist, die erdig und luftig ist und ihre Buntheit erst im Detail entfaltet. Da wird auch die Arbeit ersichtlich, die in den Bildern steckt und dem performativen Element des Farbauftrags und der Formgebung Halt gibt.

Opak in ihrer Bedeutung, transparent in ihrer Form, lesen sich dich Bilder als diffuses Psychogramm eines zwischen Signaturen wechselnden Subjekts im Schwebezustand. Das bietet für die BetrachterIn viele Zugänge, berührt und macht Freude an der Malerei.

Mehr Texte von Victor Cos Ortega

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Eiko Gröschl - Wie man sich anschaut
14.12.2021 - 05.02.2022

Charim Galerie
1010 Wien, Dorotheergasse 12
Tel: +43 1 512 09 15, Fax: +43 1 512 09 15 50
Email: info@charimgalerie.at
http://www.charimgalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-14h


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