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Alois Mosbacher, Manfred Wakolbinger und Alexandra Ehrlich-Speiser: Wald, Stahl und Plastikwaffen

Alois Mosbacher malt Holz, keine Wälder. Seine Äste und Baumstämme zeugen von einer Natur, die der Mensch sich untertan gemacht hat. Selbst der Ast den ein zottiger Hund im Maul hält ist an seinen Enden fein säuberlich abgeschnitten. In den Wald, den Alois Mosbacher in seinen aktuellen Bildern präsentiert, geht man nicht zur Erholung, sondern zur Arbeit, zur Ausbeutung von Ressourcen. Auch wenn der wirtschaftlich genutzte Wald Sauerstoff produziert und sich keine düsteren Feuerszenarien in den Malereien finden, öffnet Alois Mosbacher eine Reflexionsebene über unseren Umgang mit der Umwelt und die Unterwerfung allen Lebens unter das wirtschaftliche Gebot der Gewinnmaximierung.

Manfred Wakolbinger dagegen ist ganz seinem Werkstoff Metall verpflichtet. Kupfer und Stahl changieren in den Arbeiten des gelernten Wekzeugbauers zwischen biomorpher Form und glänzender Oberfläche. Rechteckige Vierkantröhren winden sich im Raum und werden von Glasplatten wieder eingefangen. Manfred Wakolbinger kombiniert die Frage nach den zeitgenössischen Möglichkeiten der (Metall-)Skulptur mit einem Nachdenken über biologische Kreisläufe und die Natur, die der begeisterte Taucher auch in beeindruckenden Fotos und Videos (nicht Teil der Ausstellung) einfängt.

Die Medienkünstlerin Alexandra Ehrlich-Speiser verlagert den Fokus der Ausstellung weg von der Natur in den digitalen Raum. Sie sucht nach „Glitches“, nach Fehlstellen in digitalen Systemen. In ihrer Serie „Useless Weapons“ transformiert sie Baupläne von 3D-druckbaren Waffen aus dem Darknet, mithilfe dieser digitalen Fehler in unnützes Formengewirr und überlagert ihre Prints mit Videobotschaften, die mit dem Smartphone via Artivive-App abgespielt werden können.

Nach dem kürzlich stattgefundenen Namenswechsel präsentiert die Galerie mit der Ausstellung eine erste Neuausrichtung des Programms und skizziert eine mögliche Zukunft.

Mehr Texte von Werner Remm

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Alois Mosbacher, Manfred Wakolbinger und Alexandra Ehrlich-Speiser
19.07 - 11.09.2021

L. art Galerie
5020 Salzburg, Linzergasse 25
Tel: +43 662 87 91 19
Email: galerie@l-art.at
https://www.l-art.at
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18, Sa, So 10-15 h (während der Festspielzeit)


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