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Er menasselt schon wieder.

Diesmal reitet er auf einem Symposium hinter einem Konzept her. Einem kulturpolitischen. Das es nach R. Menasse seit den 70er Jahren nicht mehr gibt. Vorher hat es wahrscheinlich (natürlich?) eines gegeben. Sicherheitshalber sagt er uns nicht welches. Sehr schade. Die Hilde Hawlicek z.B. hatte kein Konzept - "aber sie war so menschlich wie eine Mammi". (Sichtlich kann in Menasses verquertem Hirn eine mollige Frau bestenfalls eine menschliche Mammi sein). Auch Scholten hatte kein Konzept - "aber er hatte die fixe Idee, ...intellektuell als ebenbürtig anerkannt zu werden". (Dass er vielleicht tatsächlich ein Intellektueller ist, ist für Menasse natürlich unmöglich). Wittmann hatte natürlich auch kein Konzept, der war schließlich "nur eine Parodie seiner beiden Vorgänger, ... ist aber trotz bescheidener Möglichkeiten zumindest wittmannhaft geblieben". (Ich gebe also an dieser Stelle sofort zu, dass meine verblödete Überschrift nur eine ebenso blöde wortspielerische Menasse`sche Grundurheberschaft hat). Aber weiter im Text. Der schlimmste Konzeptlose ist nämlich der jetzige. Der Morak. "(Er) wird dafür aber zu Recht verachtet". Jetzt wissen wir also, dass Menasse den Morak verachtet. Und wenn Menasse jemanden verachtet, dann ist dieser jemand selbstverständlich automatisch der verallgemeinerten Gültigkeit anheim gefallen. Denn Menasse spricht schließlich für uns Alle. Dieser frustige statt lustige Möchtegernkabarettist sieht sich schließlich mit egomanisch-autistischem Größenwahn als das wienerische Maß aller Kulturdinge. Morak wird nämlich nur deshalb von Menasse "zu Recht verachtet", weil er doch glatt "eine Politik des Revanchismus pflegt", indem er dieses "Derivat einer Kulturpolitik führt". Dieses menassesche Wortkonglomerat wird nur deshalb gegeifert, weil der Morak die Kultur "aus dem urbanen, weltoffenen, innovativen" Wien hinaus ins wilde Österreich trägt. Also müssen alle Menasses - also am besten gleich das gesamte österreichische Volk - den Morak verachten und einen Stellvertreter-Kulturkampf ausrufen und sogleich auch führen. Denn wozu derivatisch Kultur in ganz Österreich fördern, wenn das urbane Wien ohnehin mit menasse`schem Alleinanspruch die österreichische Kultur repräsentiert. Menasse ist schließlich die Personifikation der Geistlosigkeit einer geistfeindlichen Politik - o Verzeihung diese Wörtlichkeit war ja eine vom Menasse an den Morak gerichtete - Morak ist schließlich "das Valium des Volkes". Geil was? Dann ist Morak auch noch "das Trübste, das es im individuellen wie gesellschaftlichen Leben gibt..." Am Schluss seiner konfusen Beleidigungs-Suada kriegt auch noch der Michael Scharang sein Fett weg. Hat der doch glatt "eine bereits tote literarische Form ihm zuliebe (er meint schon wieder den Morak) wieder belebt: die Huldigungsadresse. Es ist nicht notwendig zu warten, wie die Geschichte darüber richten wird". Menasse hat schon für uns gerichtet. Gott sei Dank ist ja die Überheblichkeit des Menasse automatisch unser aller Geschichte. Sie sollten sich unbedingt "die Presse" vom 29.Okt. 2003 kaufen und diese leicht gekürzte Festrede in Ihren Ganglien rotieren lassen. Um zu erkennen, dass die Selbsterhöhung von R. Menasse auf Kosten der zahlreichen Andersdenkenden einfach kleinkarierte Dummheit ist. Und diese hat Menasse Zeit seines Lebens sichtlich mit einem viel zu großen Suppenlöffel konsumiert. PS: Diese meine Menassebeschimpfung hat absolut nichts mit irgendwelchen revanchistischen Gedanken oder Morakabhängigkeiten zu tun. Sie ist zutiefst überzeugt, absichtlich, freiwillig und gepaart mit einer zufriedenen Fröhlichkeit.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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