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what, how & for whom - Zum 153. Geburtstag des Kommunistischen Manifestes von Marx & Engels: "An artist who cannot speak Englich is no artist"

Was, wie und für wen, sind keine schlechten Fragen, die auch für diese Rezension als Überschrift bestens geeignet wären. Denn was die Ausstellung mit dem 153. Geburtstag des Kommunistischen Manifestes von Marx & Engels wirklich zu tun hat, geht aus den präsentierten Werken nicht hervor. Vielmehr erinnert die akustische und mediale Reizüberflutung an einen Erlebnispark. In dem Gedränge von 49 KünstlerInnen aus 16 Ländern versucht jeder den anderen zu übertönen. Auch das KuratorInnenteam ist kaum zu überblicken. Da tauchen neben Ana Devic, Natasa Ilic und Sabina Sabolovic ein Verlag und ein Kulturklub mit dem klingenden Namen MAMA auf. Nach Letzterer möchte man auch rufen, will man sich in diesem Überangebot zurechtfinden. Den theoretischen Hintergrund liefert Slavoj Zizek und dessen Neubewertung einer kommunistischen Vergangenheit. Bloß hat die Theorie, die der Katalog im Beipack mitliefert, nicht viel mit der Ausstellung, sondern viel mehr mit den marxistischen Kenntnissen der VerfasserInnen zu tun. Doch die KuratorInnen sind schlau und nehmen selbst diese Kritik vorweg, indem sie schreiben, daß das kommunistische Manifest nicht als Leitmotiv, sondern als Bezugspunkt dient. Auch Identitätsfragen sind im derzeitigen Kunstbetrieb äußerst hip und versprechen einen internationalen Anschluß. Nun, dagegen gibt es nichts einzuwenden, und irgendwie klingt alles präzise durchdacht, doch leider zieht sich der angekündigte rote Faden nicht durch. Man wird den Eindruck nicht los, daß durch diese Methode, ein theoretisches Konzept zu formulieren, sich jede x-beliebige Ausstellung gestalten ließe. So überrascht es nicht, daß Milica Tomics Erinnerungsserie, die in ihrer Ausstellung in der Galerie Charim keinen Platz mehr fand, hier anzutreffen ist. Interessante Positionen liefert Sandro Dukic, der Ausstellungsbesucher akribisch mit der Kamera festhält. Wer sich dafür interessiert, was in der kroatischen Kunstwelt sonst so los ist und wie sie sich im internationalen Kontext darstellt, wird hier bestens bedient. Mladen Stilinovic zynisches Statement: An artist who cannot speak English is no artist bringt die eingeforderte Internationalität auf ihren Punkt.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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what, how & for whom - Zum 153. Geburtstag des Kommunistischen Manifestes von Marx & Engels
21.06 - 28.07.2001

KEX Kunsthalle Exnergasse
1090 Wien, Währinger Straße 59, 2. Stiege, erster Stock
Tel: +43 (0)1 401 21-41 oder +43 (0)1 401 21-42, Fax: +43 (0)1 401 21-67
Email: kunsthalle.exnergasse@wuk.at
https://www.wuk.at/kunsthalle-exnergasse/
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 13:00 - 18:00,
Samstag 11:00 - 14:00 Uhr


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