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Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2018 geht an Roman Pfeffer

Der 1972 geborene Roman Pfeffer erhält den diesjährigen mit 10.000 Euro dotierten Dagmar Chobot Skulpturenpreis.

Maßnehmen, Dinge in Beziehung setzen und in der Vielfalt der vorgefundenen Welt scheinbar objektive und universale Parameter entdecken - diese Vorgänge treiben Roman Pfeffers Arbeiten voran. Mit formaler Strenge übersetzt der konzeptionelle Denker Alltagsobjekte wie Kochplatten, Wasserwaagen oder Kristallluster in mitunter bizarre Skulpturen und Objekte. Roman Pfeffer zerstückelt, verdreht und sucht nach unerwarteten, strategischen Coups, die lineare Ordnungssysteme ad absurdum führen. „Man könnte jene Wege, die leicht funktionieren, weiterführen. Doch geht es mir stets darum, aufbauend auf dem Bestehenden, Neues zu entwickeln,“ so Pfeffer. Diese Aneignung und Umordnung beschreibt das Leitmotiv der Arbeit Helix Deconstructor (2016), in der Roman Pfeffer die ursprüngliche Form des 17,5m langen Sportruderboots der österreichischen Olympiamannschaft von 1972 in sechzehn Teile segmentiert und zu zwei spiralförmigen Skulpturenteilen arrangiert. Neben der Auseinandersetzung mit skulpturalen Fragestellungen nach Materialeigenschaften, Formen und Oberflächenbeschaffenheit beschäftigt sich Roman Pfeffer seit 2013 in einer gleichnamigen Serie mit der Form des Mazzocchio, einer in der Renaissance üblichen Kopfbedeckung und darin explizit mit Fragen nach deren Geometrie und Berechenbarkeit.

„Roman Pfeffer hat die Jury durch seine inhaltlich komplexen und formal stringenten Arbeiten überzeugt“, so Dagmar Chobot, Initiatorin und Preisstifterin.

„In Pfeffers Werk finden kluge Überlegung, konzeptueller Ansatz und skulpturale Umsetzung zu einer einzigartigen Synthese. Seine Skulpturen und Objekte bestechen durch Eleganz, gelungene Überformungen von Alltagsmaterialien und akribisch entwickelte Transformationsprozesse. Im Zusammenspiel von materieller Intervention, dem Rückgriff auf tradierte Formen, Dekonstruktion und Um-Schreibung führt der Künstler seine Arbeiten souverän zu neuen Ordnungen.“ Günter Schönberger, Geschäftsführer der Stiftungspartnerin Bildrecht

Roman Pfeffer studierte 1996 bis 2001 an der Akademie der bildenden Künste Wien und dazwischen 1999 bis 2000 am Kent Institute of Art and Design, Canterbury (GB). Seit 2016 ist er Teil des Leitungsteams der Klasse TransArts an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er lebt und arbeitet in Wien.

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