Werner Rodlauer,
WIEN MUSEUM als neue Marke der Museen der Stadt Wien
Bei seiner Programmkonferenz für das Jahr 2004 stellte Wolfgang Kos, seit April Direktor der Museen der Stadt Wien, seinen neuesten Besen vor, der ihm bei Entstauben der Museen der Stadt Wien helfen soll.
Ab 1. Oktober tritt die Dachmarke WIEN MUSEUM an die Stelle der bisherigen Bezeichnung. Das Historische Museum der Stadt Wien am Karlsplatz wird in WIEN MUSEUM KARLSPLATZ umbenannt und auch die HERMESVILLA bekommt das WIEN MUSEUM vorangestellt.
Alle 17 weiteren Schausammlungen - wie z.B. das Uhrenmuseum und das Pratermuseum - und die Musikergedenkstätten werden ebenfalls mit der Bildmarke verknüpft, mit kleinem roten Pfeil in einer Unterzeile.
Die neue Marke soll das WIEN MUSEUM als Gesamtheit in der Wiener Museumslandschaft neu Positionieren und die Stärken der Museumsgruppe klarer hervorstreichen: die umfangreichen Sammlungen, die fachliche Kopetenz der MitarbeiterInnen und die Ausstellungsgeschichte, die oft nicht mit dem WIEN MUSEUM assoziiert wird (z.B. Traum und Wirklichkeit 1985, Wunderblock 1989).
Für Wolfgang Kos geht es mit der Etablierung der Marke um eine inhaltliche Positionierung: "Wir wollen als bedeutendes Haus in Wien und für Wien wahrgenommen werden". Das WIEN MUSEUM soll in seiner Universalität der Sammlungen als Zentrum der Stadtkultur dargestellt werden in dem es "um die Entwicklung der Stadt geht und um die Fragen die an die Geschichte gestellt werden müssen."
Programm 2004
Entwicklung und Geschichte sind auch die Zentralen Themen des Ausstellungsprogramms 2004. Mit "gastarbajteri" (22.01. - 12.04. 2004), einer Ausstellung gemeinsam mit der Initiative Minderheiten, sollen 40 Jahre Arbeitsmigration in Wien anhand von ausgewählten Beispielen erforscht werden. Ergänzt wird die Ausstellung von der Präsentation des Films "Phantom fremdes Wien" von Lisl Ponger und von Interventionen in der Schausammlung anhand derer 2000 Jahre Arbeitsmigration in Wien erfahrbar gemacht werden sollen.
Topografische, gesellschaftspolitische oder atmosphärische Bezüge zu Wien in künstlerischen Arbeiten der letzten 40 Jahre soll die Ausstellung "Wiener Linien - Kunst und Stadtbeobachtung" (29.04. - 27.06. 2004) aufspüren, gefolgt von der Ausstellung "Schiele und Roessler" (08.07. - 10.10. 2004) die den Schiele-Promotor Roessler und das Beziehungsgeflecht der Wiener Kunstszene dieser Zeit aufarbeiten will.
Künstlerhaus als Ausstellungsort
Ende 2004 zieht das WIEN MUSEUM dann erstmals als temporärer Mieter ins Künstlerhaus, mit der Ausstellung "Alt-Wien, Die Stadt die niemals war" (25.11. 2004 - März 2005) die der Historisierung und das Konstrukt des alten Wien erforschen wird.
Zum Künstlerhaus wollte Kos noch keine konkreten Aussagen machen, er sieht jedoch große Vorteile in einer Bespielung durch das WIEN MUSEUM, durch die im ehemaligen Historischen Museum neue Flächen in der Schausammlung frei werden könnten. Von temporärer Miete bis zu einer permanenten Präsentation kann sich Kos vieles vorstellen. Gespräche werden jedenfalls geführt, wie auch der anwesende Kulturstadtrat Mailath-Pokorny bestätigte.
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