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Station Rose - Station Rose 30.0.: RETRO – GEGENWART

30 Jahre STATION ROSE

Es ist die Unentwegte Wiederkunft des statisch Dynamischen, um diesmal Nietzsche zu bemühen. Wenn sich dies in »Also sprach Zarathustra« als bejahende mystische Erfahrung manifestiert, dann ist es beim Duo STATION ROSE, bestehend aus der Medienkünstlerin Elisa Rose und dem Musiker und Komponisten Gary Danner die Kunstproduktion aus den Tiefen des Algorithmischen nach ewig ähnlichen Mustern.

Auch ohne Acid driften die verschiedenen Lesarten dessen nahezu konträr auseinander; und zwar zeitbedingt. Im aktuellen, 250 Seiten schweren Buch zur digitalen Kunst von STATION ROSE die diese seit etwa 30 Jahren produzieren, findet sich ein Hinweis von Katharina Gsöllpointner zu frühen Visuals der beiden. Als serielle Projektionen aus symmetrischen Patterns in deren berühmten GUNAFA Clubbings von Elisa Rose an die Wand geworfen, waren solche repetitiven Muster ursprünglich von einem Aufenthalt des Künstlerduos in Kairo inspiriert. Eine aus dem Sound des Techno heraus und Licht-basierte Ästhetik mit Rückbezügen zu Ornament und Kaligrafie also. Daraus jedoch wurde bald ein Rotieren um die eigene Achse. Das gilt auch für das Konzept der Überlagerungen und Glitch-Verzerrungen.

Auf der Suche nach Möglichkeiten des Innehaltens entstanden daraus die Electronic Habitats in Form geprinteter Wand-Objekte und Installationen; und zwar vor ca. 15 Jahren. Signifikante Beispiele bringt diese Ausstellung; verbunden mit der bisher gewichtigsten Bearbeitung der Geschichte des Duos in Buchform. Neu ist einzig und allein der tragische Kontext. Wenn nun mit einem "augmented catalog" geworben wird, dann fällt einem dazu ein, dass Augmented Reality nichts Avantgardistisches mehr ist, sondern als Application von IKEA per Apple Store erhältlich, um die Einrichtung der eigenen vier Wände virtuell planen zu können. Und Techno ist in eine Love Parade Katastrophe bei Duisburg abgestürzt.

»The Walls of the New Systems Will Be Liquid« - in dem Buch-Titel schwingt noch ein wenig von der ursprünglichen Technikbegeisterung von STATION ROSE mit. In diesen Tagen aber erfahren wir, wie monströs die Tentakel des Digitalen in unserem Alltag angeschwollen sind. »Liquid« wurde allmählich zu einer schönfärberischen Bezeichnung für Transparenz und sich verdichtende Kontrolle. In der Verschiebung all dieser Szenarien nehmen STATION ROSE nun allmählich die Rolle von Zeitzeugen eines einstmals Anderen ein.

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Künstlergespräch STATION ROSE
Kuratorin Angela Stief im Gespräch mit Elisa Rose und Gary Danner
Dienstag, 10. April 2018, 18.30 Uhr
Bildraum 01, Strauchgasse 2, 1010 Wien
Eintritt frei

Performance und Lecture STATION ROSE
Mittwoch, 16. Mai 2018, 19.00 Uhr
Angewandte Innovation Lab (AIL)
Franz Josefs Kai 3, 1010 Wien
Eintritt frei

Mehr Texte von Roland Schöny

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Station Rose - Station Rose 30.0.
09.03 - 13.04.2018

Bildraum 01
1010 Wien, Palais Ferstel, Strauchgasse 2
Email: office@bildrecht.at
http://www.bildrecht.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 13-18 h


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