Werbung

Stella Rollig ist neue Direktorin des Belvedere

Sie war unterhalb des Radars der Gerüchtebörse rund um die Neubestellung der Funktion der wissenschaftlichen Leitung des Belvedere geblieben. Dementsprechend war die Überraschung groß, als heute um 10:30 Stella Rollig aus dem Amtszimmer von Kulturminister Thomas Drozda trat, der damit seine Entscheidung in einer der meistdiskutierten personellen Angelegenheiten der österreichischen Kunstszene präsentierte. Aus den insgesamt 35 Bewerbungen für die wissenschaftliche Leitung wurden von der Findungskommission 11 Personen zu Gesprächen mit dem Minister geladen, der sich letztendlich für diese „österreichische“ Lösung entschied. Stella Rollig, geboren 1960 ist seit 2004 Direktorin des Lentos Kunstmusuem Linz und seit 2001 auch des Nordico Stadtmuseum Linz. Davor war sie u.a. Bundeskuratorin für Bildende Kunst und hatte 1994 in dieser Funktion das Depot als Diskussionsort für zeitgenössische Kunst gegründet. In ihrem Statement hob Rollig die ihrer Meinung nach wichtigsten Themen für die aktuelle Museumsarbeit hervor: Wissen, also die Forschungsarbeit an der Sammlung; Neugierde im Sinne einer Bildungseinrichtung die auch von ihren BesucherInnen lernen soll; Haltung, also das Verständnis des Museums im Hinblick auf seine soziale, politische und ethische Rolle in der Gesellschaft und seine Fähigkeit, Visionen für eine zukünftige Welt entwickeln zu können. In ihrer neuen Funktion will Stella Rollig – ohne noch auf einzelne Programmpunkte eingehen zu wollen – die Rolle des Belvedere als Österreichische Galerie stärken, Fragen der kulturellen Identität und des Kulturerbes nachgehen und damit eine hohe Unverwechselbarkeit des Hauses erreichen. Dieses Alleinstellungsmerkmal will sie auch durch den Ausbau „internationaler Allianzen“ festigen. Sowohl gemeinsam entwickelte Ausstellungen – heutzutage ein Standard in der internationalen Museumsarbeit – aber auch weitere, gemeinsam entwickelte Inhalte, digital wie medial, sollen das Program des Belvedere in Zukunft stärker prägen. Rollig sieht das Museum als „Content Provider“, ähnlich einem Medienunternehmen und schlägt damit den Bogen zum neuen wirtschaftlichen Geschäftsführer, dem bisherigen Geschäftsführer der Tageszeitung „Der Standard“, Wolfgang Bergmann. Der frühere Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Caritas sieht seine Rolle in der Ermöglichung der künstlerischen Vision des Museums. Bergmann betonte aber auch, dass die Eigenmittel des Museums steigen müssten. Das Belvedere wies allerdings schon im Jahr 2015 einen Eigendeckungsgrad von 58% aus, der Höchste unter den Bundesmuseen. Eine mögliche Lösung sieht Bergmann in der Erschließung neuer Besuchergruppen. Dies soll durch eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Museen geschehen, nicht durch das gegenseitige Abwerben von BesucherInnen. www.belvedere.at

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: