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As I was moving ahead occasionally I saw brief glimpses of beauty

Ausgerichtet auf den Körper, auf das Individuum, das dieser Körper ist, werden im Rahmen des Festivals ImPulsTanz kontinuierlich neue performative Vorgehensweisen erarbeitet und gezeigt und Möglichkeiten der Artikulation erforscht. Verhandelt wird dabei auch immer der sozial-politische Kontext. „eine so duldsame geste der reverenz. bitte, / setzen sie sich. ich kann das nicht / wiederholen. i believe in performance / as ritual, to be in the piece / rather than to be looking at the piece / from the outside. wo licht uns umschließt / wie kleidung, die uns erst wirklich macht. / […]“, schreibt Daniela Seel in ihrem ersten Gedichtband „ich kann diese stelle nicht wiederfinden“, erschienen 2011 bei kookbooks – labor für poesie als lebensform, und erzählt von Körpern und Landschaften – Schilderungen von Räumen und uns, deren Charakter. Der Körper agiert als „Material“ und Medium, an dem und mit dem zu arbeiten ist. Performance als künstlerische Ausdrucksform und Performativität als identitätsstiftende Strategie lässt eine neue Intensität entstehen. Es sind die Transformationen des Körpers – die Bewegung an sich – ein Handlungsraum, der die Aufmerksamkeit des Publikums in den Kategorien des Ereignishaften und des Performativen bündelt. Historisches und Ortsspezifisches sowie Verfahren des Sammelns, des Archivierens und des Dokumentierens sowie Fragen zur Relation von künstlerischen Produktionen zu Problemlagen des Sozialen, Urbanen und Geopolitischen werden neben dem körperlichen Wechselspiel von Darstellungs- und Wahrnehmungsweisen neu diskutiert. Vom Tanzbegriff über dessen Erweiterung hin zu den Definitionen des Performativen und zu Bewegungsstudien allgemein zeigt der ImPulsTanz 2016 Produktionen, die einer Auffassung gewichen sind, die den zeitgenössischen Tanz als eine lebensweltlich ausgreifende Aktivität im Sinne situativer Begegnungen und Ereignisse versteht. Freiheit, Gleichheit, Solidarität möchten gefeiert werden, das Andere sich im Miteinander auflösen. „ich habe mir ihren körper dann einfach / umgebunden wie eine schürze. / distanz gewinnen, eine bewegung, / die nur in der zeit existiert, nicht im raum. / wie sinne verhalten steuern […] / ich kann nicht aufhören, das zu wiederholen. / einträge von ausrichtung. diese bewegung, / die meinen körper konstituiert. ihre stille, / dressierte präsenz. ich will diese schürze / nie wieder ausziehen.“ Dieserart Poetiken – Politiken – lassen mehr Raum, mehr Zeit, mehr Welt entstehen. Weil die Präsenz eines Ich den Raum verdrängt und mit sich besetzt hat, entsteht eine Weite, eine Weite der Welt, eine Weite des Raumes, in dem nur der Eros die Depression besiegen wird, wie Byung-Chul Han erinnert. In einer Gesellschaft des Spektakels spricht er ein Lob der Liebe aus, die utopische Körper erst möglich macht. Es ist endlich Zeit für große Gesten. www.impulstanz.at

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