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Zelko Wiener - Zwischen 0 und 1 | Kunst im digitalen Umbruch: Mehr als Bits und Bytes

Zelko Wiener, Medienkünstler der ersten Stunde erhält nun – 10 Jahre nach seinem frühen Tod – eine verdiente Retrospektive. Geboren 1953 im ehemaligen Jugoslawien studierte Zelko Wiener von 1975 bis 1980 an der Universität für angewandte Kunst an die er ab 1986 als Lehrbeauftragter zurückkehrte. Schon früh setzte er sich mit Telekommunikation und digitalen Bildwelten auseinander. 1986 realisierte er für die Biennale Venedig eines der ersten Online-Kunstprojekte, war ab 1990 mit zahlreichen Projekten an der Ars Electronica vertreten und entwickelte Medienkunstinstallationen für den öffentlichen Raum.

Zelko Wiener setzte sich schon früh mit den Auswirkungen der beginnenden Digitalisierung und den Veränderungen durch die digitalen Medien auseinander. Eines seiner zentralen Bilder dafür stellt das großformatig geduckte Sujet „Bodybuilder“ (1992) dar, dessen Genitalien nicht mehr am Körper, sondern digitalisiert und mittels Bildschirm in aller Öffentlichkeit präsentiert werden.
Ein weiteres, einprägsames Werk der Ausstellung stellt Zelko Wieners Diplomarbeit an der angewandten aus 1980 dar: Eine riesige unterirdische Waffenfabrik verweist auf die Absurdität des kalten Krieges und das vieltausendfache Potential der Auslöschung der Menschheit durch die Waffenarsenale der Großmächte.

Zelko Wiener setzte sich als einer der ersten mit den Vorläufern der heutigen sozialen Medien auseinander, etwa dem Bildtelefon BTX, für das Wiener bereits 1985 Bildserien entwarf.
Ein wichtiges Element seines Werks stellte ab Mitte der 1990er Jahre das gemeinsam mit Ursula Hentschläger entwickelte Online-Projekt zeitgenossen.com dar, in dem die beiden Bild, Text und Sound zu komplexen, interaktiven Erzählungen kombinierten.

Trotz aller digitalität stand immer der Mensch im Zentrum von Wieners künstlerischer Auseinandersetzung, seine Repräsentation in den Medien, und neue Formen der Kommunikation, die für ihn auch erhebliches Zukunftspotential aufwiesen.

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Zelko Wiener - Zwischen 0 und 1 | Kunst im digitalen Umbruch
05.07 - 01.10.2016

MUSA
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