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Anne Imhof gewinnt den Preis der Nationalgalerie

Am Abend des 18. September 2015 wurde die Preisträgerin des Preis der Nationalgalerie bekannt gegeben. >> Hier geht es zur artmagazine Kritik der Ausstellung der Nominierten, die am 17. Jänner zu Ende ging. Die Jury, bestehend aus Bernard Blistène, Direktor des Musée National d’Art Moderne, Centre Pompidou, Paris; Manuel Borja-Villel, Direktor des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; Elena Filipovic, Direktorin der Kunsthalle Basel; Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin und Gabriele Knapstein, Ausstellungsleiterin am Hamburger Bahnhof, entschied sich nach intensiven Diskussionen für Anne Imhof als Gewinnerin. Anne Imhof erhält mit der Auszeichnung eine große Einzelausstellung in einem der Häuser der Nationalgalerie sowie eine umfangreiche Publikation zu ihrem künstlerischen Werk und zur Ausstellung im kommenden Jahr. Begründung der Jury: Nach einer lebhaften Diskussion, die sich sowohl auf die hier gezeigten Werke als auch auf das bisherige Oeuvre der vier nominierten künstlerischen Positionen bezog, hat sich die Jury für Anne Imhof als Preisträgerin entschieden. Die Komplexität ihrer Werke, die sich aus verschiedenen Quellen und Medien speisen –darunter Film, bildende Kunst und Performance –, läßt das Publikum in einen Strom von Bildern und die Erfahrung einer eigenen Zeitlichkeit eintauchen. Anne Imhof artikuliert eine innovative Position zwischen Theatralität und Bildproduktion, die die Jury überzeugt hat. In Kooperation mit der Deutschen Filmakademie wurde zum dritten Mal der mit 10.000 Euro dotierte Förderpreis für Filmkunst vergeben. Diesen gewinnt Bastian Günther für seinen 80minütigen Hybridfilm California City. Den nicht weniger begehrten Publikumspreis gewannen Slavs and Tartars. Slavs and Tatars (gegründet 2006) versteht sich nach eigenen Aussagen als „reading group“, als Lesezirkel. In Büchern, Objekten, Multiples, Installationen und Lectures Performances verweisen die Künstler auf die Definitionsgewalt von Sprache. Den Ausgangspunkt ihrer breiten künstlerischen Forschung bildet dabei die slawische, kaukasische und zentralasiatische Kulturgeschichte, der eurasische Raum „östlich der ehemaligen Berliner Mauer und westlich der Chinesischen Mauer“. In der für die Ausstellung im Hamburger Bahnhof eingerichteten Installation Qit Qat Qlub laden sie die Besucher ein, ihre Werke zu benutzen – darauf zu schaukeln, zu sitzen oder es sich gemütlich zu machen. Vor allem das Lesen, zum Beispiel von ausliegenden Publikationen, oder auch das Gespräch zwischen den Besuchern, zu denen die Künstler aktiv einladen, werden hier zum Bestandteil einer performativen Erfahrung von Sprache.

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