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"THE MOSQUE": ein klares Nein von Venedig

Das Projekt des Isländischen Pavillions der 56. Venedig Biennale wurde am 22. Mai 11:00 morgens ausgeschieden, verbannt oder zurückverwandelt - weiter berichtet wird darüber immerhin. Eine Moschee, initiiert von Christoph Büchel in Kollaboration mit der Muslimischen Gemeinschaft in Venedig und Island, sowie dem IAC (Icelandic Art Center), war offizieller Beitrag Islands während der Venedig Biennale 2015. Ob schockierende Geste oder eine Kunst-Installation, die zum Dialog auffordert, das kann jetzt weiter diskutiert werden. Die "installierte" Mosche in der Kirche Santa Maria della Misericordia, welche wegen damaligen "heidnischen Missbrauch", ein Privatbesitz geworden ist,- wurde während der ganzen Venedig-Biennale vom IAC angemietet. Christoph Büchel's Projekt "THE MOSQUE" hätte nicht nur in Venedig, ein weiterer realer begehbarer Dialog-Ort bleiben können, sondern für die ganze Welt -zumindest während der Biennale. Auch wenn die Behörden in Venedig, diesen Dialog wegen Vorurteilen, Ängsten oder sonstigen Gründen, ausblenden möchten, bleibt dieser auf jeden Fall in den Medien erhalten. "THE MOSQUE" dockt an Vorurteile, Segregation und daraus entstandene Konflikte an - die Berührungs- und Dialogängste bleiben anscheinend auch bei einem weltweiten wichtigen Kunst-Zentrum - der Biennale di Venezia selbst. Zum Biennale-Thema "All The World's Futures" war "The Mosque" jedenfalls ein zentraler Schnittpunkt für einen weiteren interreligiösen und politischen Dialog. Das IAC (Icelandic Art Center) wird darüber mit dem Isländischen Ministerium für Bildung, Wissenschaften und Kultur in Austausch bleiben. Ob die Biennale di Venezia ein Zentrum der Kunst ist und bleibt, das mit der "Freiheit der Kunst" in Verbindung steht, lädt wohl durch diesen Vorfall ebenfalls zur Auseinandersetzung ein. Können bei der nächsten Venedig Biennale nur mehr Werke gezeigt werden, die den Kunst-Anschauungen der Italienischen Behörden entsprechen?
Mehr Texte von Harald Zinner-Wögerbauer

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