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Iris Dittler - Incongruent Sites: Spuren hinterlassen

Das Auffälligste an der gesamten Schau von Iris Dittler ist sicher die Bühne, welche etwa 30cm über dem eigentlichen Boden in der Mitte der Galerie zu schweben scheint. Diese als Präsentationsfläche genutzte 2. Ebene ist in ihrer schlichten Klarheit als Intervention im Raum ein wundervolles Beispiel wie Architektur funktioniert. Wenige gekonnte Interventionen genügen oft, um eine völlig neue Dimension der Raumwahrnehmung zu erzielen. In dieser Schau geht es aber nicht um Architektur, sondern vielmehr um Performatives, Körperbezogenes. Daher sollen auch jene wundervoll poetischen Objekte erwähnt werden, welche die 1985 in Wien geborene Künstlerin in ihrer Performance „Lost Objects“ aus 2014 verwendet hat. Diese werden sehr sparsam aber umso effektvoller im Raum verteilt und entwickeln in ihrer Materialität trotz ihrer Zartheit eine erstaunliche Präsenz, wie Spuren aus der Vergangenheit. Die an Cy Twombly oder Martha Jungwirth erinnernden Zeichnungen leben ebenfalls von ihrer reduzierten aber umso überzeugenderen Komposition. Hier hat die Künstlerin gleichsam Spuren ihres eigenen Körpers hinterlassen. Das ist zwar nicht immer nachvollziehbar, aber die Qualität des Gezeigten ist dennoch stets überzeugend. So auch die Serie an kleinen Kohlezeichnungen mit dem Titel: „Achsen 1-9“ aus 2014 in der eine Art Krümmung entlang einer Mittelachse sehr eindrucksvoll grafisch dargestellt wird. Abschließend lässt sich sagen, dass hier gelungen ist, was in den allermeisten Fällen scheitert, nämlich Performance und „klassische“ objektbezogene Kunst zu einem stimmigen Ganzen zu verschmelzen. Dadurch wird die Ausstellung zu einer wirklichen Empfehlung.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Iris Dittler - Incongruent Sites
14.05 - 11.06.2015

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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