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Die Macht der Leihgeber

S.Zilkens, H-E. Schneider, L.Elmenhorst, S. Kobel (Moderation), E.Wolzenburg, M.Beck (v.l.n.r.). Um die Rolle der Leihgeber von Kunstwerken ging es beim vierten Kölner Kunstversicherungsgespräch von Zilkens Fine Art Insurance auf der Art Cologne. Was können, sollen, dürfen Leihgeber verlangen wenn ihre Schätze auf Ausstellungstour gehen? In zwei Gesprächsrunden wurden verschiedene Aspekte des zunehmenden und immer schwierigeren Leihverkehrs beleuchtet. Der Kunstmarkt boomt und die Preise für einzelne Kunstwerke steigen in astronomische Höhen. Auf die Probleme, die damit auf die Versicherer von Kunstwerken zukommen wies schon Stephan Zilkens als Gastgeber in seinem Eröffnungsreferat hin. Ein Umstand der auch Kai Kulinski vom Kunstversicherer Axa Art wenn schon keine schlaflosen Nächte, so doch einiges an Rechenarbeit und Verhandlungen mit den Rückversicherern abverlangt. Dabei sei die Sicherheit von Objekten besonders durch die Ausbildung und die Arbeit eines immer noch zu wenig geachteten Berufsstands in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden, meinte Tina Köhler vom Haus der Kunst in München, die eine Lanze für die Registrare brach. Köhler selbst wickelt derzeit gerade die weltweite Tour von drei Großausstellungen ab, die wie die große Matthew Barney-Ausstellung „River of Fundament“ gerade von Kontinent zu Kontinent touren. Dass gerade dies – der Wechsel zwischen unterschiedlichen Ländern und vor allem Rechtssystemen – eine zusätzliche Herausforderung darstellt, darauf wies auch Till Fellrath von Art reoriented hin. Gerade in den kulturell aufstrebenden Ländern des nahen Ostens, sei es schwierig, die Qualität von Transport und Betreuung der oft heiklen Fracht sicher zu stellen. Für eine Kunsttransporteurin wie Birgit Vikas vom Wiener Unternehmen Kunsttrans ist es daher unerlässlich, mit vertrauenswürdigen Partnern zusammen zu arbeiten und vor allem auf die Qualität der transportsicheren Verpackung zu achten. Dabei habe der Leihgeber aber großen Einfluss darauf, wie mit seiner Kunst umgegangen wird, bestätigte Lucas Elmenhorst von den auf Kunstrecht spezialisierten DTB Rechtsanwälten in Berlin. Von der Auswahl des Versicherers, über die Art der Verpackung bis zur Wahl des Transporteurs können Leihgeber alle Details des Leihvertrages bestimmen - sogar die Beleuchtung im Ausstellungsraum und die Protokolle der Klimatisierung kontrolieren. Möglichkeiten, von der Michael Beck vom Kunsthandel Beck und Eggeling in Düsseldorf nur selten gebrauch macht. Für den Kunsthandel stellen die Leihgaben für Ausstellungen eine wichtige Werbung dar, die er möglichst unkompliziert durch seinen Versicherungsagenten abgewickelt wissen will. Wenn dann doch einmal etwas passiert, dann ist eine genaue Dokumentation des Schadens unerlässlich um die Kosten für die Restaurierung und eine eventuelle Wertminderung berechnen zu können. Denn auch wenn der Schaden groß ist, eine Restaurierung ist dem Totalverlust eines Kunstwerkes immer vorzuziehen, betonte Eric Wolzenburg von der Allianz Versicherung in München. Tausende Kunstwerke von oft sogar unberechenbarem Wert werden weltweit von Ausstellung zu Ausstellung gebracht. Eine Aufgabe, die manchmal schon an ein Hasardspiel grenze, so Hans Ewald Schneider vom Kunsttransporteur Hasenkamp mit Sitz in Köln. Es sei zwar noch nicht passiert, aber „wir nähern uns statistisch täglich dem „major desaster“, also dem Totalverlust eines unersetzlichen Kunstwerks. Bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten ihr Bestes tun, damit das nicht passiert. www.zilkensfineart.com
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