Werbung
,

Daniel Ferstl - Ohh Eeh Ooh Ah Ah: Vom Liebreiz in der Kunst

Daniel Ferstl stellt in seiner aktuellen Schau in der Startgalerie die Frage nach der Grenze zwischen Kunst und Kitsch, oder vielleicht besser zwischen subjektivem Geschmack und dem, was darüber hinaus Bestand hat. Hier entschied sich ein Künstler allem Anschein nach, seinen persönlichen Vorlieben und Assoziationen so weit freien Lauf zu lassen, bis Außenstehende kaum mehr Zugang zu den gezeigten Arbeiten finden. Dass es sich allerdings um eine sehr bewusste Entscheidung und nicht etwa um einen simplen Fall von Themenverfehlung handelt, lässt sich anhand des Titels der Ausstellung sehr schön ablesen. „Ooh Eeh Ooh Ah Ah“ ist nicht nur eine lautmalerische Anspielung an die gezeigten überdimensionalen Bettdecken und Pölster, beziehungsweise die damit wiederum assoziierten sexuellen Fantasien. Es erinnert auch an ein dadaistisches Lautgedicht und kann als Hinweis darauf gelesen werden, dass es hier nichts zu verstehen gibt. Überdimensionale Daunendecken im verblassten Batik-Design, an Oldenburg erinnernde Riesen-Zigarretten, undefinierbare ebenso blasse Skulpturen-Haufen sind neben den sehr unfertig wirkenden Bildern die Hauptelemente der Rauminstallation. Trotz der kuschelig wirkenden Decken und der auch in den Bildern vorherrschenden Pastelltöne, ist der Gesamteindruck alles andere als ein gemütlicher. Schade nur, dass jene dadaistische Grundhaltung nicht in der letzten Konsequenz weitergeführt wurde. Denn die gezeigten Bilder entsprechen zwar nicht dem konservativ-bürgerlichen Kunstideal, stellen dem aber auch keine überzeugende Antithese entgegen. Der Verzicht auf eine lesbare Kommunikation mit den BetrachterInnen stellt die gesamte Idee einer Ausstellung in Frage. Insofern ist „Ooh Eeh Ooh Ah Ah“ zwar nicht besonders ergiebig, aber dennoch vermutlich genau das, was der 1982 geborene Künstler wollte.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Daniel Ferstl - Ohh Eeh Ooh Ah Ah
27.02 - 02.04.2015

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: