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Die Biennale war Teil meiner Mittelschul-Bildung

Kurator Yilmaz Dziewior – derzeit noch Direktor des Kunsthauses Bregenz, ab 1. Februar 2015 des Museums Ludwig Köln – hat als Kommissär eine nicht wirklich überraschende Wahl getroffen: Heimo Zobernig wird bei der 56. Biennale Venedig den Österreich-Pavillon bespielen. In Österreich braucht man den 1958 geborenen Maler und Bildhauer nicht mehr vorzustellen, international reüssiert er ebenso – mit Ausstellungen in der Reina Sofia in Madrid und, demnächst, in der Kestnergesellschaft in Hannover. artmagazine.cc brachte bereits vor der Pressekonferenz Zobernigs Biennale-Beteiligung in Erfahrung und befragte ihn am Telefon dazu.

Heimo Zobernig, Foto: Facebook

artmagazine.cc: Herr Zobernig, als erstes die Sportreporter-Frage: Wie war Ihre erste Reaktion, als sie von Ihrer Biennale-Nominierung erfuhren?
Heimo Zobernig: Ich war völlig überrascht, habe wirklich nicht damit gerechnet. Waren Sie eher erfreut oder eher verängstigt? Natürlich erfreut! Obwohl ich mir dann schon dachte: Oh, da kommt jetzt eine große Arbeit auf mich zu.

Wie gehen Sie denn an die Sache heran?
Nachdem ich davon erfahren habe, war es notwendig, sehr schnell einen Besuch in Venedig zu machen. Die Zeit für die Produktion bis zur Eröffnung Anfang Mai 2015 ist ja sehr kurz. Daher haben wir schon mit der Arbeit begonnen.

Wie gehen Sie denn da vor?
Ich habe natürlich schon Vorstellungen entwickelt, aber mehr kann ich derzeit noch nicht dazu sagen.

Haben Sie bei früheren Besuchen im österreichischen Pavillon überlegt, was Sie selbst dort machen würden?
Die Biennale war ein Teil meiner Mittelschul-Bildung, die erste Großausstellung, die ich sehen konnte – ich bin ja nicht weit entfernt davon aufgewachsen. Damals habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, wie man mit diesem Raum umgehen könnte.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Besuch erinnern?
Da vermischt sich viel in meinem Gedächtnis. Aber am deutlichsten kann ich mich daran erinnern, wie Harald Szeemann die Biennale 1980 mit der Aperto erweitert hat. Und an die erste Architekturbiennale: Da präsentierte man die Postmoderne.

Welcher Beitrag im Hoffmann-Pavillon ist Ihnen denn seither besonders in Erinnerung geblieben?
Das könnte ich gar nicht sagen. Aber prinzipiell fand ich es immer spannend, wenn der Pavillon von einem einzigen Künstler gestaltet wurde: Da konnte ich meine eigenen Vorstellungen besser daran messen.

Aber Sie würden niemand besonders hervorheben?
Die letzten Beiträge von Mathias Poledna und Markus Schinwald sind wunderbar gelungen.

Sie waren 1988 erstmals selbst als Künstler eingeladen; damals zeigten Sie drei Arbeiten bei der Aperto im Arsenale. Wie war denn das?
Damals war das kuratorische Konzept nicht sehr klar, es waren ja viele Sub-Kuratoren am Werk. Bei dieser Großausstellung war es dann auch schwierig, organisatorische Unterstützung zu bekommen. Das hat sich aber in den Jahren darauf sehr professionalisiert und verbessert. 2001 lud mich Szeemann noch einmal ein – das war schon ganz anders: Vor allem die Beziehung zum Kurator und dessen Team war da schon eine viel kompetentere.

Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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