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ordinary freaks - Das Prinzip Coolness in Popkultur, Theater und Museum: Be Bop, Be Bop – A Lu She Bop

Die 1980er Jahre waren von dem Gefühl beherrscht, dass den damals jungen Menschen alle Möglichkeiten offen standen. Vor allem wir jungen Mädchen waren bereit, die Welt zu erobern, und hatten starke Vorbilder in der Popkultur angefangen von Cindy Lauper über Madonna, Nena oder Nina Hagen. Man durfte damals freakig, gothic, punkig sein, egal in welcher Reihenfolge. Auch die bildende Kunst war von dem anything goes beseelt und Künstler wie Martin Kippenberger oder Albert Öhlen konnten damals vor allem in Graz die Spielwiese des Forum Stadtpark ausloten. Das rotzig Freche war angesagt und hatte Erfolg. Wenn nun 30 Jahre später das Prinzip Coolness an der Schnittstelle der Genres in bildender Kunst, Popkultur im Allgemeinen, Theater und Museum hinterfragt wird, werden viele von uns vielleicht einen Flashback haben. Viele werden und dürfen sich jedoch auch fragen, wo die Aktualität dieser Auseinandersetzung liegt. Rotzig frech, flapsig kommen einige der Arbeiten der Ausstellung auf jeden Fall rüber, z.B. die großformatigen Malereien schwarzer Zeichen von Kim Gordon, oder die verschiedenen Videos, die an Low-Budget Musikvideos der ersten Stunde erinnern. Der metaphorische Sinn, dessen, was so alles aus dem Menschen herauskommt, gibt sich den Betrachter*innen im Video von Martin Creed vielleicht etwas zu subtil zu erkennen. Als Höhepunkt in der Werkauswahl kann auf jeden Fall die Fotoserie „Thirteen Color Punk Fotos“ von Bruce Connor betrachtet werden, in der das Inszenatorische eines Clubauftritts genremäßig auf das Theatrale trifft und das Prinzip Coolness im Fadenkreuz von Bohemien, Hipster, Punk und Freak definitiv getroffen wird. Schorsch Kameruns Videoinstallation „100 Jahre 1. Weltkrieg. Heavy Metal Never Dies“ im Untergeschoss spielt Gedenkfeiern an historische Ereignisse zu popkulturellen Events hoch und fesselt den Betrachter in ihrer intensiven Bildfolge. Wer auf melancholische Art und Weise den vergangenen Zeiten von Pop und Kunst frönen will, ist in dieser Ausstellung hundertprozentig richtig. Man darf sich wieder jung und wild fühlen und sich den überschäumenden Möglichkeiten des Lebens ergeben.
Mehr Texte von Nora Theiss

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ordinary freaks - Das Prinzip Coolness in Popkultur, Theater und Museum
28.09 - 20.11.2014

KM– Künstlerhaus Halle für Kunst & Medien
8010 Graz, Burgring 2
Tel: +43 316 740 084
Email: hd@km-k.at
http://www.km-k.at
Öffnungszeiten: Di-So11-17 h


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