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On Paper - curated by Sepp Auer: Raumdynamik auf Papier

Die vom Künstler Sepp Auer kuratierte Ausstellung On Paper setzt sich mit skulpturalen Studien und Formationen auseinander, die das Medium Zeichnung als Ausgang der Betrachtung nehmen und weit über die klassische Form der Bildhauerzeichnung hinausgehen. Die Funktion der Zeichnung als Bezugspunkt für Skulptur wird hier in unterschiedlicher Weise ausgelotet, so dass die gezeigten Werke in den meisten Fällen als eigenständige Arbeiten angesehen werden können, aber teilweise auch als Studien für die Realisation von Objekten gelten. Zu sehen sind Werke von 35 KünstlerInnen unterschiedlicher Generationen der letzten Jahrzehnte, die Zeichnung und Skulptur in ein Spannungsfeld intermedialer Betrachtung rücken und Fragen nach Form und Funktion möglicher Darstellungsfelder aufgreifen. Gleich zu Beginn eine skulpturale, dreidimensionale Studie von Valentin Ruhry mitten im Raum, die beweist, dass Zeichnung nicht notwendiger Weise als Vorstufe für objektspezifische Entwicklungen gelten muss. Die Auseinandersetzung mit Skulptur zeigt sich auch bei Auer in vielschichtiger Weise, entweder als direkte textuelle Referenz oder als haptisch erhabene Lackschicht am Papier. Ovidiu Anton wiederum reiht mehrere Skizzen mit Überlegungen zu einer Performance sowie die fotografische Dokumentation der finalen Realisation in einer Vitrine aneinander, wodurch alle Stufen von Idee bis zu Realisierung dieser Arbeit nachvollzogen werden können. Maruša Sagadin hingegen erforscht in einer zeichnerischen Mindmap die Beziehungen zwischen Raum, Architektur, Objekt und Skulptur in Zusammenhang mit kunsttheoretischen Fragestellungen. Neben einer Reihe weiterer Arbeiten einer jüngeren österreichischen KünstlerInnengeneration, darunter Judith Fegerl, Roland Kollnitz, Constantin Luser, oder Markus Wilfling bietet die Ausstellung Einblick in die als Studien angelegten, jedoch aus dem eigenen Werk schöpfenden Arbeiten von kunsthistorisch kanonisierten Größen wie Louise Bourgeois, Alberto Giacometti, Antony Gormley oder Fred Sandback. Wie viele erweitert auch Monica Bonvicini den Skulpturenbegriff ins sprachliche Feld als integralen Bestandteil ihrer künstlerischen Aussage. Die Mischung aus werkimmanenten Betrachtungsweisen und skizzenhaften Darstellungen ephemerer Überlegungen bringt eine Dynamik in eine facettenreiche zeichnerische Gegenüberstellung von Form und Raum und den daraus resultierenden skulpturalen und objektbezogenen Referenzen.
Mehr Texte von Walter Seidl

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On Paper - curated by Sepp Auer
05 - 27.09.2014

Christine König Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 1a
Tel: +43-1-585 74 74, Fax: +43-1-585 74 74-24
Email: office@christinekoeniggalerie.at
http://www.christinekoeniggalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18h
Sa 12-16h


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