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Kunstberater Helge Achenbach in Untersuchungshaft
Es klingt nach einem Treppenwitz der Kunstmarkt-Geschichte: Während sich in den Auktionshäusern und großen Kunstmessen die Meldungen über sagenhaft hohe Preise für Kunstwerke häufen, wird in Deutschland gerade ein Prozess gegen Helge Achenbach, den wohl bekanntesten Kunstberater, vorbereitet.
Mitte April dieses Jahres wurde von einem Mitglied der Aldi-Familie, Babette Albrecht, Strafanzeige gegen Achenbach wegen angeblich zu hoher Preise für Kunstwerke und Oldtimer eingebracht. Achenbach habe, so die Anzeige, verdeckte Preisaufschläge vorgenommen die so nicht vereinbart gewesen wären. Babette Albrecht ist die Witwe des im November 2012 verstorbenen Berthold Albrecht, einem der zwei Söhne von Aldi-Nord Gründer Theo Albrecht.
Die Staatsanwaltschaft hat aufgrund der Anzeige Durchsuchungsmaßnahmen angeordnet und Helge Achenbach sogar in Untersuchungshaft nehmen lassen und dies schon zu Pfingsten.
Die Ehefrau Dorothee Achenbach hat heute in einer gemeinsamen Erklärung mit Rechtsanwälten die Vorwürfe zurückgewiesen. Weiters wird in der Erklärung festgestellt, dass Achenbach keine Möglichkeit gegeben wurde, sich zu den erhobenen Vorwürfen zu äußern und alle Kunstobjekte und Oldtimer, die Herr Berthold Abrecht erworben hatte, schon zu dessen Lebzeiten erhebliche Wertsteigerungen erfahren hätten.
Helge Achenbach gilt mit seinem Unternehmen „Achenbach Art Consultig“ als der Erfinder der Kunstberatung. Bereits seit Mitte der 70er Jahre berät Achenbach Unternehmen und später zunehmend private Kunstsammler beim Kunstkauf und hat mit Künstlern wie Jeff Koons, Gerhard Richter, Jonathan Borofsky („Hammering Man“ vor der Frankfurter Messe) und Jörg Immendorff zusammengearbeitet.
www.achenbach-art-consulting.com
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