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Christo erhält Theodor–Heuss–Preis

Mit der Verleihung des Theodor–Heuss–Preises an Christo wurde der Künstler zugleich aufgefordert den Stuttgarter Bahnhof zu verhüllen Der bulgarisch-amerikanische Künstler Christo (geb. 1935) und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne-Claude (geb. 1935) sind durch ihre spektakulären Verpackungs- und Verhüllungsaktionen berühmt geworden. In Deutschland wurden sie insbesondere durch die Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 populär. Zuvor hatten sie zum Beispiel 1969 mit 93.000 m² Synthetikgewebe einen Küstenstreifen in Australien verhüllt, 1976 aus Stoffbahnen einen ca. 40 km langen Running Fence durch die kalifornische Landschaft errichtet, 1980 Inseln bei Miami mit schwimmendem, pinkfarbenem Polypropylengewebe umsäumt oder 1985 die älteste Brück in Paris, den Pont Neuf sandfarben verpackt. Der Theodor–Heuss–Preis wird jährlich verliehen und ist nicht dotiert. Er geht auf den ersten Bundespräsidenten Theodor Heus zurück und soll Personen ehren, die als Vorbilder demokratischen Verhaltens zu würdigen sind. Unter anderem wurde er dem Philosophen Jürgen Habermas, dem Umweltwissenschaftler und Politiker Ernst Ulrich von Weizsäcker und dem früheren tschechischen Präsidenten und Schriftsteller Vaclav Havel zuerkannt. Nun geht der Theodor–Heuss–Preis das erste Mal an einen Künstler, an Christo und seine verstorbene Frau, da er mit Jeanne-Claude mit der Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 verhärtete Denk– und Sichtweisen aufgebrochen habe und ihn von seiner auch negativen Symbolik befreit und vielmehr als Sinnbild für Aufbruch und Neuanfang geprägt habe. Im Rahmen der Preisverleihung in Stuttgart wurde der nun 78–jährige Künstler zu einer nächsten Verpackungsaktion aufgefordert, er solle den Stuttgarter Bahnhof verhüllen. Christo schloss die Realisierung zumindest nicht aus.

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