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Peter Krawagna - Sehreise: Die Essenz der Malerei

Relativ unbemerkt vom großen Strom des Kunstbetriebes ist derzeit eine der stimmigsten und auch gelungensten Ausstellungen der letzen Jahre in der Hilger BROTKunsthalle zu sehen. Es lässt sich kaum ein besserer Ort denken, als die ehemalige Ankerbrot-Fabrik mit ihrem reduzierten Charme der Industriearchitektur der letzen beiden Jahrhunderte, um diesen anspruchsvoll reduzierten Arbeiten Raum zu geben. Und davon brauchen die bis zu vier Meter breiten und drei Meter hohen Leinwände jede Menge, nicht nur um rein physisch Platz zu haben, sondern auch um der konzentrierten Intensität ihrer stets in sich ruhenden Kompositionen zu entsprechen. Denn nichts wäre unpassender, als eine Menge zusätzlicher Eindrücke um diese – meditativen, aber dennoch ungemein kraftvollen, malerischen Gesten, die sich oft auf wenige Farbflecken reduzieren – auch entsprechend genießen zu können. In jedem der oft fein nuancierten und gerade deswegen sehr leicht wirkenden Pinsel- oder Kohle-Striche sieht man die ungemeine Meisterschaft, die Peter Krawagna auf eine Stufe mit den ganz großen der informellen Malerei wie etwa Cy Twombly oder Antoni Tàpies stellt. Hier wird Malerei auf das reduziert, was ihre ureigenste Qualität ausmacht: nämlich Flächen mit Linien und Farben zu Ankerpunkten im Alltag zu verwandeln. Dies gelingt Krawagna nicht nur bei den hinlänglich bekannten großen Leinwänden, sondern auch bei den verhältnismäßig kleinen Papierarbeiten im Halbstock der Galerie, welche neben den Gemälden „Am See“ (2009) und „Landschaft/ohne Titel“ (2007) zu den Höhepunkten der Schau zählen. Entgegen dem oberflächlichen Eindruck steht hier im Zentrum stets die Schönheit der uns alle umgebenden Welt als Ausgangspunkt und Essenz des künstlerischen Schaffens. Was diese außergewöhnlichen Bilder so eindrucksvoll und ansprechend macht, ist nicht ihre Gegenstandslosigkeit, sondern im Gegenteil das Fokussieren auf die Essenz des Erlebten. Hier erzählt uns jemand von seinen Reisen und Eindrücken ohne mit Details zu langweilen.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Peter Krawagna - Sehreise
01.05 - 15.06.2014

HilgerBROTKunsthalle
1100 Wien, Absberggasse 27
Tel: +43 1 512 5315 220, Fax: +43 1 603 0639
Email: brot@brotkunsthalle.com
http://www.brotkunsthalle.com
Öffnungszeiten: Di-Sa: 12-18h


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