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Von der „Lex Essl“ zum „Deal Essl“? Staat soll die Sammlung kaufen.

Am heutigen Montag (24.3.2014) kamen die Wirtschaftsnachrichten mit schlechten Zukunftsperspektiven des Baumarkt-Betriebers Baumax: bis zu 200 Millionen € könnte die Sanierung des angeschlagenen Konzerns mit 158 Standorten in neun Ländern, rund 8.900 Beschäftigten (davon rund 4.000 in Österreich) kosten. Gleichzeitig tauchten Spekulationen auf, auch die Kunstsammlung, die Karl-Heinz und Agnes Essl über viele Jahre zusammengetragen haben, könnte dazu herangezogen werden, das nötige Kapital aufzutreiben. Die Sammlung mit ihren rund 7.000 Kunstwerken ist seit 1999 im Essl Museum in Klosterneuburg untergebracht, wo dieses Jahr Ausstellungen und Veranstaltungen zum 15-jährigen Jubiläum stattfinden. Zwar hat Essl die Sammlung vor drei Jahren in eine Privatstiftung eingebracht, aber die geltende Frist von fünf Jahren gewährt den Banken Zugriff auf den Kunstbestand. Nun hat das Sammlerehepaar in einer Aussendung bestätigt, dass die Sammlung bzw. der Verkauf eines Teils zur Disposition steht. Allerdings wehren sich die beiden mit Händen und Füßen gegen einen Verkauf. In einem dramatisch formulierten Apell beschwört der frühere Geschäftsführer der Kunstauktionen im Kinsky Otto Hans Ressler den notwendigen Erhalt der Einheit der „Übersicht der österreichischen Kunstgeschichte der letzten sechzig Jahre“ und warnt davor, dass im Fall des Verkaufs der gesamten Sammlung, das dadurch entstehende Überangebot, zu einem dramatischen Wertverfall führen würde und fordert zum Erhalt der Sammlung „eine Kraftanstrengung von allen Involvierten, am besten unter oberster Regie“. Danach macht in dem Schreiben das Ehepaar Essl der Republik das Angebot, die Kunstsammlung zu kaufen um mit dem Erlös den Fortbestand von Baumax sichern zu können. Der zuständige Kunstminister Josef Ostermayer hat auch schon auf das Angebot reagiert und will die Familie Essl, Vertreter der Banken, des Landes Niederösterreich sowie des Sozial- und des Finanzministeriums zu einem Gipfel ins Kulturministerium laden, um eine Lösung zu finden.

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