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Birgit-Jürgenssen-Preis 2014 geht an Jennifer Mattes
Seit 2004 wird der mit 5000 Euro dotierte Birgit-Jürgenssen-Preis jährlich in Kooperation von Bundeskanzleramt, der Akademie der bildenden Künste Wien und Hubert Winter an eine Studentin oder Studenten der Kunstuniversität für Arbeiten im medialen Bereich verliehen. Besondere Berücksichtigung finden dabei Werke der künstlerischen Fotografie und der Video- oder digitalen Medienkunst.
Der Preis wird im Gedenken an die Künstlerin Birgit Jürgenssen (1949-2003) vergeben, die als Lehrende und Mitglied verschiedener Gremien an der Akademie der bildenden Künste gewirkt und das Haus wie vor allem viele Studierende maßgeblich gefördert hat. Birgit Jürgenssen war an der Entstehung und Entwicklung der grenzüberschreitenden Arbeitsplattform zwischen Malerei und Fotografie beteiligt, die im Rahmen der Meisterklasse von Arnulf Rainer und später unter Peter Kogler vorangetrieben wurde. Bis zu ihrem frühzeitigen Tod stand für Jürgenssen der direkte Kontakt und Austausch mit den Studierenden im Zentrum ihrer lehrenden Tätigkeit.
Einstimmig wurde nun der Birgit-Jürgenssen-Preis 2014 für die 1982 in Stuttgart geborene Künstlerin Jennifer Mattes bestimmt. Die Jury bestand aus Carola Dertnig, Peter Noever, Constanze Ruhm und Nicolaus Schafhausen.
Jennifer Mattes beschäftigt sich in ihren filmischen Arbeiten mit aktuellen Problematiken von Bildproduktion und Bilderpolitik. Basis für ihr künstlerisches Schaffen sind fotografische Archive und Found-Footage-Fragmente aus dem Internet. Genauso nimmt sie ihre persönliche unmittelbare Umgebung wahr, die sie mit Präzision und Ausdauer beobachtet und filmisch in Montagen zu unvorhersehbaren Perspektiven verarbeitet. Die Thematik des öffentlichen Raums, wie er in den sozialen Medien aktuell in Erscheinung tritt und Auswirkungen nach sich zieht wird mit prinzipiellen Fragen des Privaten und Individuellen, der weiblichen Repräsentation verbunden in einer reflektierten Position zu neuartigen ästhetischen Sichtbarkeiten getrieben. Letztlich hat auch die Konsequenz und Eigenständigkeit, mit welcher Jennifer Mattes ihr künstlerisches Anliegen verfolgt die Jury überzeugt, da gerade diese Eigenschaften auch Birgit Jürgenssen auszeichneten.
