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Jan Maarten Voskuil - Broken Colours: Gekrümmter Raum

Die Faszination der aktuell bei GPL Contemporary ausgestellten Arbeiten von Jan Maarten Voskuil liegt in der Tatsache, dass dieser die (per Definition) flache Künstlerleinwand in die Dreidimensionalität erweitert, ohne etwas hinzuzufügen. Die Leinwände sind nämlich scheinbar zu einem abstrakten Relief verbogen, obwohl sie flächig und monochrom bemalt sind. So gekrümmt und dennoch unter enormer Spannung stehend, entstehen präzise ausbalancierte Kompositionen von enormer Schönheit. Dass die „Keilrahmen“ nicht unter der Bespannung verbogen, sondern kunstvoll in der entsprechenden Form hergestellt wurden, wird einem erst klar, wenn man sich genauer mit der technischen Machbarkeit auseinander setzt und einen Blick auf die Rückseite der Arbeiten erhascht. Am stärksten wirken diese, allein durch Licht und Schatten definierten, Objekte dort, wo sie das Spiel mit den Grundbausteinen der Malerei am reinsten verkörpern, wie etwa bei der Arbeit „Broken White III“ aus 2014. Hier wird der Fokus durch das Weglassen jeder Form der Bemalung noch einmal verstärkt auf das Spiel des Lichtes und die Oberflächenstruktur der elegant geschwungenen Leinwand gerichtet. Ebenfalls wunderbar, aber viel verspielter, sind die wie ins Eck geworfenen, in grellen Farben gestalteten, runden Versionen der „Pointless“ Serie. Dass auch minimalistische Kunst einen gewissen Glam-Faktor haben kann beweist dagegen eine in gleißendem Silber gehaltene Arbeit mit dem Titel „Broken Chrome II“. Hier kommt allerdings das feine Schattenspiel auf der verformten Oberfläche, welches sonst eine wesentliche Qualität der Bilder darstellt, nicht genügend zur Geltung. In jedem Fall aber ist diese Ausstellung des – bei uns noch weitgehend unbekannten – niederländischen Künstlers eine Empfehlung wert und lässt auf weitere hoffen. -- Gleichzeitig mit Jan Maarten Voskuil zeigt Karl Kilian ebenfalls objekthafte Malerei
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Jan Maarten Voskuil - Broken Colours
28.02 - 19.04.2014

GPL Contemporary
1010 Wien, Sonnenfelsgasse 6
Tel: +43 1 236 9 236, Fax: +43 1 236 9 236 9
Email: galerie@peithner-lichtenfels.at
http://www.peithner-lichtenfels.at
Öffnungszeiten: geschlossen


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