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Werkstattgespräch: black box

Die Revision des eigenen Blicks- Ein Werkstattgespräch mit Philip Scheffner Der mediale Blick auf Migration ist geprägt von extremen Vereinfachungen. Menschen werden als MigrantInnen auf Stereotype reduziert und auf diese Weise ihrer Stimme und ihrer Geschichte beraubt. Besonders beim dokumentarischen Film stellt sich Filmschaffenden die Frage, wie die Gratwanderung zwischen der Entwicklung einer eigenständigen filmischen Perspektive und der Darstellung der Sichtweise des Gegenübers filmisch gelingen kann. Philip Scheffner hat in seinem Film „Revision“ eine ungewöhnliche Form der dokumentarischen Umsetzung gewählt, die den Protagonisten seines Films die Möglichkeit gibt, im Film nicht nur Zeuge zu sein, sondern Akteur. In der „black box“ wird er Ausschnitte aus „Revision“ und weiteren Filmen zeigen und über Probleme der medialen Berichterstattung zum Thema Migration und die Entwicklung seiner eigenen dokumentarischen Methode sprechen. „Revision“ (2012) von Philip Scheffner(der Film wird in Ausschnitten zu sehen sein) Der Dokumentarfilm „Revision“ betrachtet eine „alte“ Geschichte aus neuen Perspektiven. Der Film beginnt am vermeintlichen Ende dieser Geschichte, mit einer kleinen Zeitungsmeldung: Zwei rumänische Männer wurden 1992 auf einem Maisfeld von zwei deutschen Jägern erschossen. Ihr Tod bleibt ungesühnt und wird statistisch erfasst. Nun gehören sie zu denen Tausenden, die Jahr für Jahr an Europas Grenzen ihr Leben lassen. Die Umstände ihres Todes machen zu einem Teil europäischer Geschichte – und entziehen ihnen gleichzeitig die eigene Stimme in dieser Geschichtsschreibung. Sie erscheinen als stumme Zeugen eines Sicherheitsdiskurses, der sich vor allem um sich selbst dreht – und Tote wie sie billigend in Kauf nimmt. Scheffner hat diese Meldung keine Ruhe gelassen und er beginnt zu recherchieren – fast zwanzig Jahre danach. Der Film rekonstruiert akribisch biografische und politische Perspektiven der Geschichte. Gleichzeitig thematisiert er die Bedingungen und Konventionen der eigenen, filmischen Narration als Teil eines politischen Gesamtzusammenhangs. Eine beklemmende Spurensuche, die auch die eigene Bilderproduktion einer ständigen Revision unterzieht. Informationen zum Film: www.revision-film.eu „Revision“ startet in Leipzig regulär am 20.09.2012 in der Schaubühne im Lindenfels
Werkstattgespräch


GfzK - Galerie für zeitgenössische Kunst
04107 Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 11
Tel: ++49-341 - 140 81 0, Fax: ++49-341 - 140 81 11
Email: office@gfzk.de
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