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Diskussion: Kultur für alle?

„Von allem zu viel und überall das Gleiche“ – diese und andere kritische Thesen der umstrittenen Publikation „Kulturinfarkt“ werfen aktuelle Fragen in Bezug auf die Aufgabenstellung einer zukünftigen Kulturpolitik auf. Um die brisante Problematik unserer viel beschworenen „subventionierten Kulturlandschaft“ zu diskutieren, lädt der Heidelberger Kunstverein, als Ort der Partizipation, in Kooperation mit dem Kurpfälzischen Museum, zu einer Podiumsdiskussion mit renommierten Kulturakteuren der Region in den „Großen Salon“ des Kurpfälzischen Museums ein. Anlass für das Podium ist es, Stellung zu beziehen und die Bedeutung für die Realität der Rhein-Neckar Region hervorzuheben. Insbesondere soll das Missverhältnis zwischen breiter medialer Reflexion und Reaktion einerseits und mangelnder Diskussion andererseits innerhalb unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft sichtbar gemacht werden. Dabei interessiert vor allem die grundlegende Fragestellung nach der Aufgabe von Kultur im Spannungsverhältnis von Angebot und Nachfrage, welches sich ebenfalls in Heidelbergs vielfältigem und anspruchsvollem Kulturangebot wiederfindet. Als Diskutanten begrüssen wir u.a. Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister für Familie, Soziales und Kultur in Heidelberg. Mit 130 Euro pro Einwohner liegt Heidelberg laut Kulturfinanzbericht 2008 der statistischen Ämter des Bundes und der Länder an der Spitze der deutschen Kommunen zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern. Die Podiumsdiskussion möchte ein Zeichen für Heidelberg setzen und sich mit der aufgeworfenen These einer „elitären Kulturpolitik“ und der Infragestellung einer „Kultur für alle“ auseinandersetzen und hierzu Stellung beziehen. Die Frage, ob der Kulturbetrieb vor dem Infarkt steht, öffnet außerdem eine vielschichtige Diskussion über die Stellung der Kultur im Allgemeinen: Wie wollen wir zukünftig leben und welchen Stellenwert soll Kunst und Kultur in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen dabei in der Gesellschaft einnehmen? Inwiefern lässt sich der Gestaltungs- und Bildungsauftrag in der täglichen Praxis bewerkstelligen? Besitzt das Konzept „Kultur für alle“ angesichts der „Verteilungskämpfe“ heutzutage noch Relevanz? Die Forderung nach einer stärkeren Bedürfnisorientierung und nach einer nachfrageorientierten Kulturpolitik sollen hier neben Dr. Joachim Gerner gemeinsam mit den Diskutanten Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste, Petra von Olschowski, Rektorin der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart, Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim, Holger Schultze, Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg diskutiert werden. Susanne Weiß, die Direktorin des Heidelberger Kunstvereins, wird zusammen mit Prof. Dr. Frieder Hepp, Museumsdirektor des Kurpfälzischen Museums die Diskussionsveranstaltung in dem „Großen Salon“ des Kurpfälzischen Museums eröffnen. Anschließend führt Manfred Metzner, Mitbegründer des Wunderhorn Verlags und Sprecher der Festivalregion Rhein-Neckar, durch die Diskussion.
Diskussion


Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
69117 Heidelberg, Hauptstraße 97
Tel: +49 6221 58–34020, Fax: +49 6221 58-34900
Email: ulrike.pecht@heidelberg.de
http://www.museum-heidelberg.de/servlet/PB/menu/-1/index.html
Öffnungszeiten: Di - So 10.00 - 18.00


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